Inklusion
Inklusion (inclusion), lat. inclusio „Einschließung, Einbeziehung“; Förderung von Heterogenität in Gruppen, in der Soziologie indem jeder Mensch gleichberechtigt und selbstbestimmt an der Gesellschaft teilhaben kann, in der Pädagogik durch Wertschätzung der Vielfalt, z.B. durch Einbeziehung Behinderter (Inklusive Pädagogik), wonach jedes Kind die individuelle Unterstützung erfährt, die es benötigt. Grundlage ist der Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 20.10.2011 Inklusive Bildung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen in Schulen. Die Mehrheit der Lehrer bemängelt aber die ungenügende materielle und finanzielle Unterstützung dieses Vorhabens und fühlt sich nicht ausreichend vorbereitet. 59% der befragten Lehrer sprechen sich deswegen dafür aus, die Förderschulen zu erhalten (Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag des Verbandes Bildung und Erziehung, 2017). →Paralympics
Das Programm des DOSB Integration durch Sport verbindet die Integration von Zuwanderern in den organisierten Sport mit der in die Gesellschaft. Dabei können zwei Ebenen unterschieden werden: Integration durch Sport und Integration in den Sport. Dabei sollte Verschiedenheit nicht als Gegensatz, sondern als gegenseitige Bereicherung verstanden werden. Aber Inklusion ist zwar im Sport sichtbar – aber noch keine Selbstverständlichkeit (DOSB-Presse Nr. 28-31 / 12. Juli 2016). Inklusion ist zutiefst menschlich. Menschlich ist aber auch, den Behinderten mit seinen Eltern selbst entscheiden zu lassen, welche Form der Förderung für ihn zweckdienlich ist. Da hilft keine im Elfenbeinturm der Wissenschaft gezündete Kampagne. Es ist in der Schule, wie im Sport: Entschieden wird auf dem Platz.
Exkurs: „Es bleibt festzuhalten, dass im Kontext der Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderung die größte Herausforderung darin besteht, bei den Beteiligten auf allen Ebenen einen Bewusstseinswandel zu bewirken und Haltungen und Einstellungen zu verändern. Wenn es schon, wie allgemein bekannt, Zeit braucht, Organisationsstrukturen und -prozesse zu verändern, so ist sich zu vergegenwärtigen, dass es zweifellos noch mehr Zeit braucht, eine Organisationskultur zu verändern. Inklusion kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten – Athletinnen und Athleten, Trainerinnen und Trainer sowie Funktionärinnen und Funktionäre – ein Bewusstsein für Vielfalt und Offenheit entwickeln. In Verbänden und Vereinen sind zukünftig bestehende Strukturen und Prozesse zu analysieren, um einen Ansatzpunkt für die Veränderung der Organisationskultur, also der Einstellungen aller Mitwirkenden, zu entwickeln. Für diejenigen Athletinnen und Athleten aus dem paralympischen Sport, die ein inklusives Trainingssetting bevorzugen, muss dies grundsätzlich ermöglicht werden. Auf der Trainerebene sind Kooperationen von Expertinnen und Experten aus dem Behinderten- und Nichtbehindertensport zu initiieren, um im inklusiven Trainingsumfeld sowohl der Behinderungsspezifik als auch dem Leistungssportaspekt gerecht zu werden. Berührungsängste können beispielsweise verringert werden, indem in die allgemeine Trainerausbildung verpflichtende Anteile zum Behindertensport integriert werden, und bereits im Aus- und Fortbildungsbereich Begegnungen mit Athletinnen und Athleten aus dem paralympischen Sport initiiert werden. Abschließend ist zu betonen, dass gemäß der Leitlinie „Nicht über uns ohne uns“ bei allen Veränderungs- und Entwicklungsprozessen sowohl die Sportpraxis als auch zukünftige Forschungsaktivitäten betreffend die Perspektive der Athletinnen und Athleten mit Behinderung wesentlich differenzierter als bisher geschehen mit einzubeziehen ist.“ (Radtke, S.: Inklusion im Leistungssport – Die UN-Behindertenrechtskonvention und ihre Folgen. Z. für Inklusion online, 2016: https://www.inklusion-online.net/index.php/inklusion-online/article/view/383/304 – Zugriff 10.09.2019)
- Meier, Seitz & Adolph-Börs (2017). Der inklusive Sportverein. Wie inklusive Vereinsentwicklung gelingen kann. Meyer & Meyer, Aachen
- zum Thema im DOSB: https://inklusion.dosb.de/ – Zugriff 10.09.2019
- Häfner, P. (2023). Im Wasser sind alle gleich. Swim & more, 4 (28), 36-37. Zugriff am 05.06.2023 unter https://dsv-swimandmore.de/– Zugriff 07.07.23