Maximalkraft
Maximalkraft (MK) (maximum strength), konditionelle Fähigkeit; die größtmögliche Kraft bei einer willkürlichen Muskelkontraktion (→„Einer-Wiederholungs-Maximum“). Die MK kann nur durch Pharmaka, Elektromyostimulation oder psychische Beeinflussung übertroffen werden (Absolutkraft). Eine indirekte Bestimmung der MK über die erreichte Wiederholungszahl bei verschiedenen definierten submaximalen Lasten ist kritisch zu werten, da das Ergebnis durch die Kraftausdauer beeinflusst wird (Wick 2005). Es wird zwischen statischer und dynamischer MK unterschieden. Die statische MK ist immer größer, da sich Belastung (Grenzlast) und Kontraktionskraft im Gleichgewicht befinden. Die MK ist vom physiologischen Muskelquerschnitt, vom Muskelfasertyp, von der intermuskulären– und intramuskulären Koordination sowie von der psychischen Mobilisationsfähigkeit abhängig. Sie hat für die anderen Kraftfähigkeiten eine Basisfunktion. Deshalb werden Schnellkraft, Reaktivkraft und Kraftausdauer als Subkategorien der MK verstanden (Schmidtbleicher 1980).
Die MK hat im Schwimmen keinen leistungsentscheidenden Einfluss (wie z.B. im Gewichtheben). Da der Schwimmer sein eigenes Körpergewicht gegen (Wasser-)Widerstand beschleunigen muss, hat für ihn eine Kraftzunahme ohne wesentliche Querschnitts- und Gewichtszunahme und damit die intramuskuläre Koordination den Vorrang. Bei einer Schwimmgeschwindigkeit von 2,0 m/sec muss ein Schwimmer eine Zugkraft pro Armzug von rund 24 kp (→Biobank) erbringen. Die schnellstmögliche Schwimmgeschwindigkeit nimmt linear mit der MK zu (Miyashita & Tsunoda 1978). Je größer folglich der prozentuale Kraftaufwand des Schwimmers pro Armzug im Verhältnis zu seiner verfügbaren MK ist, desto bedeutsamer wird die MK für seine schwimmerische Leistung. Also: je kürzer die Strecke, desto wichtiger die Maximalkraft (u.a. Gruber & Haber 1997, Wilke & Madsen 1997, Rudolph 2014).
Mehr zum Thema: Sandau, I. (2019). Was versteht man unter (Maximal)Kraft?. In FAQ Spitzensport-Symposium 2019 – Kräftiger, schneller, ausdauernder? Entwicklung der muskulären Leistung im Hochleistungstraining. (S. 20-23). Leipzig: IAT. Zugriff am 29.05.2019 unter https://www.iat.uni-leipzig.de/datenbanken/iks/win/kraftsymposium_2019/FAQ/mobile/index.html#p=20 – Zugriff 26.06.2019