Myoglobin
Myoglobin (Mb) (myoglobin), lat. globus ‚Kugel‘; ein dem Hämoglobin ähnlicher Eiweißkörper im Muskel (ST-Fasern/Muskelfaserstruktur), der die Sauerstoffaufnahme aus dem Blut beschleunigt und als Sauerstoffspeicher hilft, die Energiegewinnung über den anaeroben Weg (→anaerobe Energiestoffwechsel) zu begrenzen. Durch Ausdauertraining wird der Myoglobingehalt erhöht.
Myoglobin ist als biochemische Kennziffer nach Herzinfarkt oder für eine trainingsbedingte Muskelschädigung (→Muskelkater) nachgewiesen (u.a. Akashi & Tanaka, 2020; Coratella 2019). Vorangegangenes hochvolumiges Training mittlerer Intensität kann vorteilhafte Leistungsanpassungen induzieren und damit Muskelschäden reduzieren, u.a. eine Zunahme des Myoglobinspiegels verhindern (Hebisz et al. 2019). Im Gegensatz dazu kann besonders hohe intensive Belastung (z.B. Spinning) bei Untrainierten zur Muskelzellenauflösung (Rhabdomyolysis) führen. Wenn dann das freigesetzte Myoglobin das Blut rot-bräunlich färbt, ist das höchstes Alarmzeichen. Myoglobin kann in den Nieren zu einem akuten und lebensgefährlichen Nierenversagen führen (Brogan et al. 2016). Diskutiert wird der Einfluss von Nahrungsergänzungsmitteln auf den Myoglobinspiegel nach Belastungen, wie Molkenprotein (pro Lam et al. 2019; contra Larsen et al. 2919) und Tomatenkomplex mit Lycopin, Phytoen und Phytoflue (Niemann et al. 2018).
Mehr zum Thema: http://flexikon.doccheck.com/de/Myoglobin– Zugriff 30.11.20