Nandrolon
Nandrolon (nandrolon), Synthetischer Wirkstoff aus der Gruppe der Anabolika, anabolen Steroide, dessen exakter Nachweis noch recht umstritten ist, da der Wert nach hohen Trainingsbelastungen ansteigt und Urinkonzentration (z.B. Flüssigkeitsentzug bei „Gewicht machen“), hormonbehandelte Nahrungsmittel sowie Eigenproduktion durch Muskelwachstumsreiz, selbst Höhentraining den Wert beeinflussen. Auf dem Markt sind vor allem oral anwendbare Substanzen als Vorhormone (→Prohormone) von Nandrolon, die international als Nahrungsergänzungsmittel gehandelt werden, in Deutschland aber als nicht zugelassene Arzneimittel gelten. Die Prohormone sind ebenso wie Nandrolon vom IOC als Dopingmittel eingestuft. Für die medizinische Anwendung sind sie trotz ihrer eiweißaufbauenden Wirkung aber zugleich vieler Nebenwirkungen umstritten.
Exkurs: Bereits in den 50iger-Jahren ließen Athleten ihre Muskeln dank Nandrolon wachsen. Allerdings musste das fettlösliche Mittel injiziert werden. Dadurch bildete es ein Depot und die Sportler waren über lange Zeit „kontaminiert“. Inzwischen sind die oral verabreichten Prohormone nicht so lange nachweisbar. Die Nandrolon-Prohormone Norandrostendion und Norandrostendiol werden enzymatisch in pharmakologisch aktives Nandrolon umgewandelt (Schrader 2007). Die „Ahnengalerie“ der Nutzer ist lang, stellvertretend Witali Klitschko (Boxen), Petr Korda (Tennis) bis zu Dieter Baumann (Leichtathletik).
Mehr zum Thema: https://www.dshs-koeln.de/institut-fuer-biochemie/doping-substanzen/doping-lexikon/n/nandrolon-19-nortestosteron/ – Zugriff 24.12.20