Gelenkstabilität
Gelenkstabilität (joint stability), Festigkeit des Gelenks, die von Knochenbau, Bändern (→Band) und →Muskeln abhängt und somit sehr differenziert ist. So besitzt das Hüftgelenk eine hohe knöcherne (statische) Stabilität, das Schultergelenk eine hohe band- und muskelgeführte (dynamische) Stabilität.
Die zunehmende Inaktivität der Kinder und Jugendlichen (→Bewegungsmangel) wirkt ebenso schädlich auf die Stabilität der Gelenke, wie einseitige sportliche →Belastungen durch eine frühzeitige Spezialisierung. Für ausreichende Gelenkstabilität sind drei zusammenarbeitende Systeme zuständig:
- das neuronale Kontrollsystem (zentrales und peripheres Nervensystem), das zur richtigen Zeit und im richtigen Ausmaß die Muskulatur aktiviert oder hemmt,
- das aktive System (Muskulatur),
- das passive System (Kapsel-Band-Apparat)
Da ein großes Bewegungsrepertoire Voraussetzung ist, um in alltäglichen Bewegungen wie auch im Sport auf neue und immer wiederkehrende Situationen zu reagieren und ausreichend Schutz für die Gelenke zu sichern, propagieren wir die Vielseitigkeit im Nachwuchstraining (s. Nachwuchskonzeption des DSV). Effektive Übungsformen zur Verbesserung der Gelenkstabilität bieten u.a. das Schlingentraining (Krohn-Hansen & Berget, 2015), das Vibrationstraining (Berschin & Sommer, 2004) und propriozeptives Training (Gollhofer et al. 2001).
Übungen: http://www.fit-und-mobil.info/index.php?ID=194 (Zugriff am 24.05.2016)