Prinzip der Steigerung der Trainingsbelastung
Prinzip der Steigerung der Trainingsbelastung (principle of increasing demands), allgemeines Trainingsprinzip, wonach der Zusammenhang zwischen Belastungsumfang und Leistungssteigerung das trainingsmethodische Vorgehen bestimmt. So trägt eine stete Zunahme des Trainingsumfanges neben der biologischen Entwicklung der Schwimmer maßgeblich zur Leistungsentwicklung im Nachwuchstraining bei. Mit zunehmendem Trainingsalter wird die Trainingsbelastung über die Intensivierung des Trainings gesteigert. Da eine gleichförmige Belastung aufgrund des Reiz-Anpassungs-Gesetzes wirkungslos wird, ist der Trainer stets gefordert, neue Belastungsreize zu setzen. →Belastungsfaktoren
Exkurs: Oft wird die Steigerung der Trainingsbelastung nur auf den Trainingsumfang (Stunden, Kilometer, Trainingseinheiten usw.) reduziert. Diese einseitige Betrachtungsweise kann zwar kurzzeitig erfolgreich sein, wird aber dem Prinzip der steten Steigerung des Belastungsumfanges nicht gerecht. Dieses stützt sich auf die Einheit und die Wechselbeziehungen der verschiedenen Belastungsfaktoren. Sie setzt auch immer die Bereitschaft (Motivation) und die organische Belastbarkeit (Belastungsverträglichkeit) voraus. Dieses Prinzip verlangt vom Trainer viel Fingerspitzengefühl, da die Grenze zwischen Leistungszuwachs durch stärkere Belastung und Übertraining oft schwer zu ziehen ist. Je mehr Informationen zur Anpassung von Organen und Funktionssystemen zur Verfügung stehen, umso optimaler kann er diesen Prozess steuern (Trainingssteuerung). Indem der Sportler die Trainingsbelastung schrittweise, allmählich und systematisch steigert, tastet er sich auf sichere Weise an die Leistungsgrenze heran, wodurch das Verletzungsrisiko verringert, die Verfügbarkeit verbessert und die Leistung gesteigert wird (Gabbett 2019).