Leistungsbereitschaft

02. September 2023 L 0

Leistungsbereitschaft (performance readiness), „Grundhaltung gegenüber leistungsbezogenen Anforderungen als wesentliche (innere) Leistungsvoraussetzung“ (Schnabel, 2003). Die Leistungsbereitschaft beruht als komplexe Verhaltensdisposition (→Verhalten) auf der Gerichtetheit des Sportlers, d.h. seiner Einstellung, dem Anspruchsniveau und ist stark von den äußeren Leistungsvoraussetzungen geprägt (Würdigung der Leistung = Belohnung, Vorbildrolle der Erzieher). So gelingt es dem amerikanischen Sportsystem wesentlich besser, das bei uns kritische Juniorenalter zu überbrücken, da die Schwimmer durch das auf sportlicher Leistung beruhende Universitätsstipendium hoch motiviert sind. Kinder sollten, zwar immer im Rahmen ihrer Möglichkeiten, zu einem hohen Anspruchsniveau angehalten werden. Die noch vielerorts vertretene Auffassung, der hohe Anspruch (Trainingsbelastung) sollte späteren Ausbildungsetappen vorbehalten bleiben, kann auf Dauer zu einem zu geringen Anspruchsniveau und damit verbundener unzureichender Leistungsbereitschaft führen. →Trainingsbereitschaft

Exkurs: Wenn bei Schulsportveranstaltungen nur noch Teilnahmeurkunden vergeben und keine Sieger ermittelt werden, da es keine Verlierer mehr geben darf, dann bereiten wir eine Gesellschaft der „Weicheier“ vor. Diese Kinder verlernen, mit Niederlagen umzugehen. Ein Leben ohne Niederlagen ist aber eine Illusion.

„Ansprüche können nicht stärker wachsen als Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Bürger“ Helmut Kohl (1930-2017) 6. Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland


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