Anstellwinkel
Anstellwinkel (angle of attitude), Beim Flugzeug der Winkel zwischen der Richtung der anströmenden Luft und der Sehne eines Tragflügels. Beim Skispringen gewährt der Anstellwinkel der Ski den erforderlichen aerodynamischen Auftrieb (optimal bei 35°).
Auf das Schwimmen übertragen der Winkel, der durch die Körperlängsachse (→Körperachse) und die Schwimmrichtung (Lage des Schwimmers) oder zwischen Anströmrichtung und einzelner Körperteile (Hand, Oberschenkel) gebildet wird. Je größer der Anstellwinkel, umso größer ist die Widerstandskraft. Die Größe des Anstellwinkels hängt von der Schwimmgeschwindigkeit und der Technik ab. Bereits in der Grundausbildung sollte der Schwimmschüler bei Skullaktionen den optimalen Anstellwinkel der Hand erspüren, der lt. Modellmethode von Bixler (1999) zwischen 55 Grad und 75 Grad liegt, bei großer individueller Variabilität (Reischle & Kandolf, 1915, ab S. 38). Dieses Optimum muss der Schwimmer mit seinem kinästhetischen Empfinden selbst erschließen, da hier der Betrachtung von außen durch den Trainer Grenzen gesetzt sind. „Wassergefühl bedeutet jeweils den effektiven Anstellwinkel zu finden. Ein talentierter Schwimmer hat das“ (ebenda, S. 53). →Wasserlage, →Stirnwiderstand, →Wassergefühl, →Antriebsexperiment.
Literatur: Reischle & Kandolf (2015). Schwimmarten lernen – Grundlagen trainieren. Hofmann (hier besonders Kapitel 2 und Abb. 27)