Belastungsdauer

21. März 2017 B 0

Belastungsdauer (loading duration), die Zeit, in der ein Gegenstand einer Belastung ausgesetzt ist (z.B. Statik). Sie bestimmt im Training maßgeblich zusammen mit der Belastungsintensität welche Muskelfasern angesprochen werden und damit den Charakter der Energieversorgung (aerob/anaerob/laktazid).

In der Sportwissenschaft ist die Belastungsdauer eine unscharf definierte Belastungskomponente, beginnend von der Zeit eines einzelnen Reizes (Grosser et al. 2004) bis zur Dauer des Trainings insgesamt (Hottenrott & Neumann, 2010). Andere Autoren vermischen die Belastungsdauer mit dem Belastungsumfang. Wir verstehen darunter vor allem die Zeitspanne eines Satzes im Krafttraining oder einer Serie im Wassertraining.

Beispiel:

a. Landtraining: 10 x 20 Züge an der Schwimmbank a 24 Sekunden (gestoppt) = 240 Sekunden oder 4 Minuten

b. Wassertraining: 10 x 100F 1:00/ab 1:30 min = B. von 10 min. Allerdings wird sich ein Trainer kaum der Mühe unterziehen und nur die reinen Belastungszeiten addieren (61‘‘+ 59‘‘+ 62‘‘+ 58‘‘+ 60‘‘ usw.), sondern die Abgangszeiten, in unserem Beispiel 10 x 1:30 = B. von 15 Minuten. Damit sind die Pausen in den „Belastungsstand“ erhoben worden, aber man kann sich auch ans Bein pinkeln. Ein nach wissenschaftlichen Erkenntnissen durchgeführtes Training ist noch kein wissenschaftliches Experiment.

c. Beim Wettkampf ist die Belastungsdauer identisch mit der Wettkampfzeit. So beläuft sich die Belastungsdauer bei den olympischen Diszplinen im Beckenschwimmen von 20 Sekunden bis 16 Minuten. →Ausdauer (Differenzierungsmodell nach Harre und Neumann in KZA, MZA, LZA).

Exkurs: Die Belastungsdauer bestimmt neben der Intensität maßgeblich viele physiologischen Parameter. So beträgt die Zeitkonstante ab Belastungsbeginn für die Herzfrequenz 10 s, für die maximale Sauerstoffaufnahme ca 30 s und für Laktat etwa 120-180 s. Davon ausgehend wurde für Stufentests auf Laufband und Fahrrad eine Stufendauer von 2-3 min festgelegt (Heck 1990, S.113-117). Im Schwimmen haben wir vor allem bei 100m-Stufen davon auszugehen, dass die jeweils höchste Laktatauslenkung erst in der Pause getroffen wird, die dann auch entsprechend lang ist. Ein Vergleich verschiedener Stufen(Strecken)dauer im Schwimmen (200, 300 und 400m) zeigte aber keine signifikanten Unterschiede, weshalb die Autoren aus logistischen Gründen die 200m empfahlen (Barbosa et al. 2015). Da der Stufentest nach PANSOLD als Feldtest streng auf die individuelle Zielstrecke des Schwimmers ausgerichtet ist, sind die 300m ungünstig, da das im Schwimmen keine Wettkampfstrecke ist.

 


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