Bewegungsökonomie
Bewegungsökonomie (economy of movement), (Biomechanik): Verhältnis von Aufwand an biochemischer Energie zur angestrebten sportlichen Bewegungshandlung (der Benzinverbrauch im Verhältnis zur Durchschnittsgeschwindigkeit beim Auto), auch Nutzeffekt, physiologisch →Wirkungsgrad.
Die Bewegungsökonomie wird im Schwimmen beeinflusst durch
- Minimierung des Wasserwiderstandes (Schwimmtechnik, Wasserlage),
- optimalen Einsatz der Vortriebskräfte (spezifische Kraft),
- hohe Beweglichkeit und lockere Muskulatur (Entspannungsphasen),
- Bewegungskonstanz über die Strecke,
- Gleichmaß in der Schwimmgeschwindigkeit usw.
Gefühlt wird Bewegungsökonomie als eher „locker“ statt „verkrampft“ („Rutsch“).
Zur Beurteilung der Schwimmökonomie bietet sich der Strömungskanal an, da hier sowohl computergestützt die Schwimmtechnik analysiert (Biomechanik) und zum anderen mit der Spirometrie der Sauerstoffverbrauch (Sportmedizin) online ermittelt werden kann. Der apparative Aufwand ist zwar recht hoch, aber die vorrangig im Schwimmen praktizierte Laktatdiagnostik sagt nur begrenzt etwas über die Bewegungsökonomie aus. Nach und nach wurden auch die limitierenden apparativen Voraussetzungen der spirometrischen Messsysteme verbessert, insbesondere die Beschaffenheit der Atemmaske, die die spirometrischen Ergebnisse entscheidend beeinflussen kann. Neben der allgemein üblichen Bestimmung der maximalen Sauerstoffaufnahme ist für den Bezug zur Schwimmökonomie auch der Sauerstoffverbrauch bei submaximalen Geschwindigkeiten von Interesse (Reer et al 2001; Bremer 2003). Die Schwimmgeschwindigkeit, die im Kanal sehr exakt bestimmt werden kann, ist von der Netto-Sauerstoffaufnahmekapazität (VO2) sowie vom Wirkungsgrad (e) und dem Wasserwiderstand (D) abhängig. Der Zusammenhang wird durch die Gleichung beschrieben:
v = VO2 x e/D
Ein niedriger VO2-Wert lässt bei gleicher Geschwindigkeit auf eine bessere Schwimmtechnik schließen. Je höher allerdings die Geschwindigkeit (Belastungsintensität) ist, umso mehr tragen zusätzlich anaerobe Mechanismen zur Gesamtbilanz bei (Capelli et al. 1998).