Cannabis

07. November 2021 C 0

 

Cannabis (Cannabis sativa), bekannter als Hanf, dessen Pflanzenteile berauschende Wirkung haben können („Gras“, Marihuana, Haschisch).

Die Anwendung von Cannabis führt eigentlich nicht zu einer Verbesserung sportlicher Höchstleistungen. Allerdings kann aufgrund der sedierenden (beruhigenden) Wirkung von Cannabis ein Athlet in gefährlichen Sportarten (z.B. Downhill Radfahren) risikobereiter in den Wettkampf gehen, was u.U. dann auch mit einem besseren Wettkampfergebnis einhergehen kann. In Spielsportarten kann ein Sportler unter Cannabis eine Gefährdung der Mitspieler bewirken, da er aufgrund der sedierenden (beruhigende bis schläfrige) Wirkung eine Distanz zu der aktuellen Spielsituation erlebt und ein höheres Risiko in Zweikämpfen in Kauf nehmen kann. Vor allem in Motorsportarten, im Skiabfahrtslauf und ähnlich gefährlichen Sportarten stellt ein Cannabis konsumierender Athlet ein erhöhtes Unfallrisiko dar. Darüber hinaus kommt es bei höherer Dosierung von Cannabis zu einer Verschlechterung der Koordination. Aus diesen Gründen wurde in vielen Sportarten Cannabis für den Wettkampf verboten.“ (https://www.dshs-koeln.de/institut-fuer-biochemie/doping-substanzen/doping-lexikon/c/cannabis/– Zugriff 6.11.21). Das IOC hatte ab Januar 1999 die Anwendung von Cannabis für alle Sportarten als Dopingsubstanz für den Wettkampf verboten. Die WADA hat dieses Verbot seit 2004 beibehalten und den Grenzwert (2013) auf 150 ng/ml erhöht. →Endorphine, →Medikament

Weltweite Funde unzulässiger Substanzen in Prozent (n=4180) (Quelle: WADA)

Exkurs: Da Cannabis lange nachweisbar ist, sollten Sportler in der Trainingsphase grundsätzlich kein Cannabis konsumieren. Das ist teilweise schwer vermittelbar, da gegenwärtig die Legalisierung von Cannabis debattiert wird. Insbesondere die FDP und die Grünen machen sich im Rahmen der Koalitionsverhandlungen dafür stark, Cannabiskonsum zu legalisieren und kontrolliert an Erwachsene abzugeben. In Deutschland spielt beim Konsum illegaler Drogen Cannabis die Hauptrolle. Gemäß der Drogenaffinitätsstudie 2015 der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist der Anteil Jugendlicher im Alter von 12 bis 17 Jahren, die in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung Cannabis konsumiert haben, von 4,6 % im Jahr 2011 auf 6,6 % im Jahr 2015 angestiegen. Bei den jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren zeigt sich seit 2008 ein Wiederanstieg der 12-Monats-Prävalenz. Bezogen auf alle jungen Erwachsenen betrug diese im Jahr 2015 16,3 % – im Jahr 2010 waren es noch 12,7 % (https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/c/cannabis.html – Zugriff 7.11.21)

„Man kann Marihuana auf keinen Fall mit Amphetaminen, Epo oder Steroiden vergleichen. Marihuana macht chillig (ruhig, entspannt) – und das ist nicht eher das, was ein Hochleistungssportler sein muss“ (Prof. Michael Braumann, Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention, zitiert im SPIEGEL 43/2021, S. 103)

 

 


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