Fructose

20. April 2017 F 0

Fructose (fructosis), lat. fructus „Frucht“; Fruchtzucker, der im Kohlehydratstoffwechsel zu Glucose abgebaut wird.

Fructose ist der wichtigste natürlich vorkommende Zucker (Honig und Obst) und ist ebenfalls im Haushaltszucker an Glucose (Saccharose) gebunden. Die hochkonzentrierte industriell hergestellte Fructose in vielen Fertigprodukten ist (besonders in Verbindung mit Bewegungsarmut) ausgesprochen gesundheitsgefährdend (in USA „Dickmacher Nr.1“). Der Kalorienanteil ist wie bei jedem anderen Zucker etwa 4 kcal/g. Fructose wird in der Leber hauptsächlich zu Glucose (~50%) und in geringen Mengen zu Glykogen (>17%), Laktat (~ 25 %) und ein kleiner Rest zu Fettsäuren verstoffwechselt und erreicht über die Blutbahn alle Gewebe. Die Zellen wandeln Glucose in Energie um. Laktat und Fettsäuren sind ebenfalls Energiequellen.

Während dieser spezielle Stoffwechsel bei Bewegungsmangel schädlich sein kann, ist er für Sportler vorteilhaft. Erstens, da Fruktose und Glukose durch verschiedene, sättigbare Darmtrager absorbiert werden, kann die gemeinsame Aufnahme von Glukose und Fruktose die Gesamtkohlenhydrataufnahme und -oxidation erhöhen. Zweitens wird Fruktose weitgehend zu Glukose und Laktat verstoffwechselt, was zu einer lokalen Netto-Laktatfreisetzung der inneren Organe (meist der Leber) führt. Dieser umgekehrte Glucose- Kreislauf (Cori-Zyklus) kann von Vorteil sein, da Laktat als zusätzliches Energiesubstrat für den arbeitenden Muskel bereitgestellt wird (Tappy & Rosset, 2017). Besonders bei intensiven Langzeitausdauerbelastungen wird neben einer reichlichen Kochsalz- und Flüssigkeitsaufnahme eine kontinuierliche Kohlenhydrataufnahme im Verhältnis Glukose: Fruktose 2:1 empfohlen (Hottenrott & Neumann, 2010).

Exkurs: In den letzten 100 Jahren hat sich der Zuckerverbrauch pro Person auf 35 kg im Jahr verfünffacht, wobei überwiegend der billigere Fruchtzucker und Fruchtzucker-Alkohol Sorbitol aufgenommen werden, mit den entsprechenden Folgen (neben Übergewicht Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, erhöhten Harnsäurewerten und eine diabetische Stoffwechsellage).

Mehr zum Thema: http://www.zentrum-der-gesundheit.de/fruchtzucker.html#ixzz48EKsy44H (Zugriff 25.04.2017)


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