Haltungsgefühl
Haltungsgefühl (postural sensation), Fähigkeit, Informationen über die Stellung von Körpergliedern wahrzunehmen und regulierend an die Muskulatur weiterzugeben. Dabei sollte ein optimales Gleichgewicht zwischen Skelett und muskulären Kräften (einschließlich Schwerkraft) der bestimmende Faktor sein
Durch die sportlichen Techniken und Belastungsreize unterliegt der Stütz- und →Bewegungsapparat des Sportlers Einflüssen, die dieses Gleichgewicht immer wieder beeinträchtigen. Ein typisches Beispiel sind muskuläre Dysbalancen. Dehnung und Kräftigung reichen aber allein nicht aus, die individuell physiologische und stabile Haltung zu sichern. Dazu bedarf es auch eines Gefühls für die richtige Balance von Wirbelsäule, Becken und Schultern. Die Erarbeitung eines solchen Haltungsstereotyps im Nachwuchstraining ist eine wichtige Basis für spätere Belastungsverträglichkeit. Außerdem ist ein ausgeprägtes Haltungsgefühl beim Erlernen der Schwimmtechnik und einer optimalen Wasserlage nicht zu unterschätzen. Im Rahmen von Haltungsgymnastik werden Übungen zum Erlernen des Haltungsgefühls im Liegen, Stehen, Sitzen und beim Gehen durchgeführt (Fröhner, 1993). Diese Übungen sollten zunächst von erfahrenen Physiotherapeuten vermittelt und dann vom Sportler erlernt und selbstständig angewendet werden.
Mehr zum Thema: Übungsprogramme nach Fröhner (1992): https://www.iat.uni-leipzig.de/datenbanken/iks/open_archive/ls/1992_4_10-12_Froehner.pdf – Zugriff 19.06.2019