Hormone

27. Mai 2017 H 0

Hormone (hormones), griech. ὁρμᾶν hormān „antreiben, erregen“; In speziellen hormonproduzierenden Zellen gebildete Wirkstoffe (Peptidhormone, Aminhormone, Steroidhormone), die von den endokrinen Drüsen (z.B. Hypothalamus, Hypophyse, Zirbeldrüse, Schilddrüse, Nebenniere, Eierstöcke, Hoden) produziert und in die Blut– und Lymphbahn abgegeben werden. Ohne selbst verbraucht zu werden lösen sie selbst in kleinsten Mengen biochemische Reaktionen aus, denen physiologische Vorgänge folgen. So regeln und steuern sie die Tätigkeit des Organismus und seiner Organe. Die Wissenschaft hat bislang 150 Hormone entdeckt, aber auf weit mehr als 1000 wird die Zahl inzwischen geschätzt. Hormone sind mächtige wie gefährliche „Werkzeuge“, deshalb unterliegt die künstliche Zuführung vieler Hormone den Dopingbestimmungen.

Sportliche Bewegung ist eng mit dem Hormonhaushalt verknüpft, wie die folgende Beispiele zeigen:

  • Erythropoetin (EPO), das im Knochenmark die Bildung roter Blutkörperchen anregt und in den Ausdauersportarten einen Leistungszuwachs bis 10% ermöglicht. Dieser Effekt kann durch Höhentraining und durch EPO-Applikation (→Doping) erreicht werden, die wegen der erhöhten Blutviskosität nicht ungefährlich ist.
  • Testosteron, das Muskel- und damit Kraftwachstum bewirkt und ungeachtet seiner Nebenwirkungen (Doping) bis in den Freizeitsport weit verbreitet ist.
  • Wachstumshormone, die die Zellteilungsrate fördern und damit die Anpassungsfähigkeit des Organismus an das Training verbessern
  • Endorphine, die das subjektive Belastungsempfinden beeinflussen („Runners high“).
  • Adrenalin, das unter Stress Herzfrequenz und Blutdruck steigert, die Bronchien erweitert, Energiereserven schneller bereitstellt und den Blutstrom zentralisiert.
  • Kortison, das zu vermehrter Bereitstellung energiereicher Substrate führt. →Kortisol (Hydrokortison)

(nach Kern (2008). Hormone und Sport. http://www.springermedizin.at/artikel/9077-hormone-und-sport, Zugriff am 2.07.2016)

Die folgenden Peptidhormone, einschließlich anderer Substanzen mit ähnlicher Struktur oder ähnlicher physiologischer Wirkung und ihrer Releasingfaktoren (Freisetzungsfaktoren) sind verboten:

  1. Erythropoese-stimuliernde Substanzen (z.B. Erythropoietin (EPO), Darbepoetin (dEPO), HIF-Stabilisatoren, CERA, peginesatide (Hematide))
    –  Chorionic Gonadotrophin (CG) und Luteinisierendes Hormon (LH) bei Männern
    –  Insuline (ab 2013 Zuordnung zur Gruppe S4 – Hormone und Metabolische Modulatoren)
    –  Corticotrophine
  2. Wachstumshormon (GH), Insulin-ähnlicher Wachstumsfaktor (IGF-1) und weitere Wachstumsfaktoren (wie FGFs, HGF, MGFs, PDGF, VEGF)

Weitere Details unter: http://www.nada.de/fileadmin/user_upload/nada/Downloads/Listen/Verbotsliste_2015.pdf

Schwimmlexikon-Hormone
Rückkopplungsschema für die hypothalamisch-hypophysäre-cortitrophe Achse (Hormone)
(Quelle: Bernhard Kleine – Übersetzt und nachgezeichnet von ACTH Negative Feedback.jpg auf en.wikipedia.org,)

 

 „Hormone sind der Schlüssel, um unser Verhalten und die Persönlichkeit wirklich zu verstehen“. Martin Wabitsch, Endokrinologe Ulm


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert