Testosteron

06. August 2017 T 0

Testosteron (testosterone), in den Hoden (Testes) gebildetes männliches Geschlechtshormon, das Geschlechtsdifferenzierung, Samenbildung und Geschlechtstrieb bewirkt und dessen synthetische Abkömmlinge anabole Steroide sind. Wegen dieser anabolen Wirkung hat der Mann eine stärker ausgebildete Muskulatur (→Geschlechtsdimorphismus). Der Testosteronspiegel ist bis zur Pubertät bei beiden Geschlechtern gleich niedrig, ab dem Jugendalter ist er bei den Jungen um ca.10-fach erhöht. Ab dem 25. Lebensjahr nimmt Testosteron jährlich um 1,2% ab. Damit kommt es beim 65jährigen Mann zur Unterversorgung, die auch die körperliche Leistungsfähigkeit mindern kann. Deshalb stellt sich hier, anders als im Hochleistungssport, die Frage einer Substitution, da darüber hinaus auch Gedächtnis und Aktivität angeregt und einer Osteoporose (Knochenschwund) entgegen gewirkt wird(Neumann, 1999).

Nach akuten Belastungen steigt der Testosteronspiegel im Blut. Sind diese aber über längere Zeit zu intensiv, kann es zu einer Abnahme und damit zu einer Verschiebung in Richtung katabolen Stoffwechsellage kommen (Rost et al. 2002). Das trifft besonders nach zeitlich kürzeren und intensiven Schwimmserien zu, womit günstigere Bedingungen im Sinne der Belastungsverarbeitung und der Wiederherstellung geschaffen werden (Rademacher et al. 1990).

1984 wurde die Anwendung des bis dato freigegebenen körpereigenen Steroidhormons Testosteron verboten. Das nicht nur wegen der unfairen Leistungsvorteile, sondern vor allem wegen der gefährlichen Nebenwirkungen: verfrühte Geschlechtsreife bei jüngeren Sportlern, Verweiblichung bei erwachsenen Männern, im Gegensatz dazu Vermännlichung bei Sportlerinnen. Beide Geschlechter haben die Chance für Leber- und Nierentumore, Herz- und Kreislaufschäden, erhöhte Gefahr von Schlaganfällen und Thrombose, Arteriosklerose, Akne, Gefühlsschwankungen und Depressionen, eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit und nachlassende Gedächtnisleistung und gesteigerte Aggressivität. Diese Liste der Grausamkeiten sollte jedem Sportler bekannt sein.

 

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