Geschlechtsreife

21. Mai 2017 G 0

Geschlechtsreife (puberty), auch als Pubertät bezeichnete Phase der Ontogenese, in der beim männlichen Geschlecht die Produktion des Spermas und beim weiblichen Geschlecht die Bildung von Eizellen einsetzen (Zeugungs- bzw. Empfängnisfähigkeit). In deren Folge kommt es bei den Jungen zum ersten Samenerguss (Ejakulation) und bei den Mädchen zur Regelblutung (→Menarche).  Außerdem bilden sich die sekundären Geschlechtsmerkmale aus. An Hand der äußerlich erkennbaren Veränderungen kann das biologische Alter eingeschätzt werden. Die Geschlechtsreife wird unter dem Einfluss des Gehirns (→Hypothalamus) ausgelöst und durch innere Sekretion (→Östrogene, →Androgene) gesteuert. →Reife

Sweetenham (1997) dominiert die Ausdauerentwicklung für Spitzen-Nachwuchsschwimmer in der Geschlechtsreife. Im Alter von etwa 13 Jahren (Jungen) bzw. 14 Jahren (Mädchen) wendet er ein Trainingsprogramm an, das 2400 km/Jahr mit 44 Trainingswochen und insgesamt 900 Trainingsstunden umfasst. Die Wettkämpfe kommen zu diesem Standard hinzu. Hier gilt als Faustregel: 13 Wettkämpfe/Jahr für 13-Jährige, 14 für 14-Jährige…

Exkurs: Die rasante Zahl an Altersklassenrekorden ist auch einer zunehmend früheren Geschlechtsreife geschuldet. So ist das Alter der ersten Regelblutung in Nordeuropa von 1850 bis 1960 um drei Jahre gesunken. Inzwischen treten Mädchen schon in die Pubertät ein, bevor sie das zehnte Lebensjahr erreichen (Quelle: pressetext.deutschland, Johannes Pernsteiner). Auch Jungen werden immer zeitiger zeugungsfähig. Ein heute 18-Jähriger ist körperlich so weit entwickelt wie ein 22-Jähriger um 1800 (Goldstein, Max-Planck-Instituts für Demografische Forschung in Rostock). Da diese Prozesse aber individuell unterschiedlich verlaufen, kann es vorkommen, dass in einer „kalendarisch reinen“ Trainingsgruppe biologisch gesehen Kinder und Erwachsene zusammen trainieren (→Alter, kalendarisches). Damit wachsen die psychologisch-pädagogischen wie trainingsmethodischen Anforderungen an den Trainer.


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