Körperform
Körperform (body shape), äußere Gestalt eines Körpers (→Körperbautyp), die allgemein in fünf „Figurtypen“ beschrieben wird:
- A-Typ (auch Birnentyp, Birnenform, Dreiecksform)
- V-Typ (auch Apfeltyp, Apfelform, Umgedrehte Dreiecksform)
- H-Typ (auch Bananentyp, Bananenform, Rechteckform)
- X-Typ (auch Sanduhr)
- O-Typ (auch ovale Form).
Die Körperform bedingt zusammen mit der Oberflächenbeschaffenheit als Widerstandsbeiwert (cw) den Wasserwiderstand stark. Das zeigte die Leistungsexplosion durch die Nutzung der „formbildenden“ fast-skin Schwimmanzüge bis 2008. Sie beeinflusst beim Schwimmen die Wirbelbildung, die durch Hohlkreuzhaltung, Senken des Beckens, zu weites Anstellen der Oberschenkel beim Brustschwimmen usw. verschlechtert wird. Ziel des Techniktrainings muss sein, diese Wirbelbildungen zu minimieren. Es sollte immer ein stromlinienförmiger und gestreckter Körper angestrebt werden. Günstig erweist sich hierbei ein gutes Verhältnis von Körperquerschnitt und Körperhöhe (→Anthropometrie). Die Geschwindigkeit über 100-m-Schmetterling war stark negativ mit der Fettmasse und positiv mit dem Segmentlängenverhältnis (Arm-Spannweite/Unterarm-Länge) und dem Umfangsmaßverhältnis (Wadenumfang)/(Knöchelumfang assoziiert (Sammoud et al. 2018). Eine Studie von Naemi et al. (2012) weist nach, dass die Gleiteffizienz mehr von den Formeigenschaften und geeigneten Haltungswinkeln als von den Größeneigenschaften abhängig war. Untersuchungen zum Schwimmen bei verschiedener Viskosität des Wassers zeigten, dass es nicht darauf ankommt worin man schwimmt, sondern welche Körperform man hat. Wenn sich Vortrieb und Oberflächenwiderstand neutralisieren, bleibt nur noch der Frontalwiderstand. Dieser wird durch die von vorne (in Schwimmrichtung) gesehene Fläche eines Körpers und damit der Körperform bestimmt (Gettelfinger & Cussler, 2004). →Talentauswahl, →Eignungsmerkmale
Exkurs: Mit dem Altersgang verändert sich auch die Körperform und damit der Widerstandsbeiwert. Er ist bei 14/15-jährigen Schwimmerinnen am geringsten. das günstige Verhältnis von Körperhöhe und Körperquerschnitt und damit eine günstige Körperform erklären die in diesem Alter guten Leistungen im Schwimmen (die oft danach nicht wieder erreicht wurden).