Körpertemperatur

14. Januar 2020 K 0

Körpertemperatur (body temperature), Temperatur des Körperinneren (Körperkerntemperatur), der die Messung mit dem Fieberthermometer im Mastdarm am nächsten kommt. Das Mittel liegt zwischen 36,3° und 37,4°C und schwankt im Tagesrhythmus mit einem Minimum um 6 Uhr und einem Maximum um 18 Uhr. Bei Temperaturen um 35°C spricht man von Untertemperatur, 33°C Unterkühlung, 20°C und weniger überlebt der Mensch nicht, ab 38,1° beginnt das Fieber, ab 42°C versagt der Kreislauf, Temperaturen über 44°C sind tödlich.

Nach mehrstündigen Ausdauerbelastungen sind Temperaturen von 38°-39°C normal, 41°C sind als Grenzwert anzusehen, da es bei 42°C zu Gewebezerstörungen kommen kann (Engelhardt & Neumann, 1994). Gut trainierte Sportler verfügen im Vergleich zu Nichtsportlern über ein besser geschultes Thermoregulationssystem. Sie schwitzen schneller und stärker. Hochleistungssportler sind bei einer Körperkerntemperatur von 40°C noch belastbar, müssen aber mit Leistungseinbußen rechnen.

Durch die erhöhte Wärmeleitfähigkeit des Wassers ist die Wärmeabgabe etwa 200mal größer als an der Luft. Bis 20°C lässt sich die Wärmeabgabe durch Wärmebildung (Zittern) ausgleichen. Nach einer Wettkampfbelastung von 5 km  in 27°C und 32°C-warmen Wasser wurden rektal leicht erhöhte Temperaturen gemessen. Unter 20°C sinkt die Körpertemperatur. Bei einem einstündigen Aufenthalt im Wasser um 15°C geht die Rektaltemperatur auf 34°-35°C zurück. Ab 25°-28°C tritt durch Herz- und Atemstillstand der Tod ein. Da beruhigt es doch im Interesse der Superlangstreckler und Eiswasserschwimmer, dass von professionellen Taucherinnen eine Anpassung an Temperaturen von 10-12°C bekannt ist (De Marees, 1992). Die mittels „CorTemp“ (Kapsel als „Schluckthermometer“ mit einem temperaturempfindlichen Quarz-Kristall) gemessene Kerntemperatur konnte über 40km Schwimmen in kaltem Wasser gehalten werden (Leclerc et al. 2000). Dem entgegen konnte bei einem Wettkampf über 1500m ein Anstieg der Körpertemperatur mit steigender Schwimmgeschwindigkeit registriert werden (Taimura et al. 2000). Eine häufige Flüssigkeitsaufnahme während des Schwimmtrainings fördert bessere Leistungen und niedrigere Körpertemperaturen (Taimura & Sugahara,1996).

Wichtig ist das Warmhalten vor dem Start. So verbesserte das Tragen von warmer Kleidung während einer 30-minütigen Vorstartphase die Schwimmleistung um 0,6% im Vergleich zur üblichen Kleidung (Handtuch, Shirt) (Galbraith & Willmott, 2018). →Temperaturregulation, →Körperoberfläche

 

Mehr zum Thema: http://flexikon.doccheck.com/de/K%C3%B6rpertemperatur (Zugriff am 14.01.2020)


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert