Koordination, zeitliche

12. Dezember 2019 K 0

Koordination, zeitliche (temporal coordination), Abstimmung des neuromuskulären Systems bei komplexen Bewegungshandlungen unter zeitlichem Aspekt. →Timing, →Koordinationsschnelligkeit, →Koordination, Raumorientierung, →Raumsinn

Beispiele: Mit einer neuen sensorbasierten Messmethode erfassten Köhler et al. (2016) die Bewegungen von Hüft- und Schulterachse in Amplitude, Dynamik und zeitlicher Koordination beim Kraulschwimmen. Sie stellten fest, dass die Phasenverschiebung mit der Schwimmgeschwindigkeit zunahm. Während bei den geringen Schwimmgeschwindigkeiten die Phasenverschiebung zwischen der Hüft- und Schulterachse 30 ms beträgt, ist für die höchste Schwimmgeschwindigkeit mehr als eine Verdoppelung beobachtet worden (80 ms). Frauen (35 ms-88 ms) verzeichnen dabei eine größere Variationsbreite als Männer (40-71ms).                                                      Die scheinbaren mechanischen Vorteile des Schrittstarts können viele Schwimmer nicht nutzen. Wick et al. (2002) führen das auf eine unzureichende Aneignung der zeitlich-dynamischen Koordination der Muskeleinsätze zurück. Die Aktivierung von mehreren Muskelgruppen in kurzen Beschleunigungsphasen ist häufig ein Koordinationsproblem und setzt einen längeren sowie intensiveren Lernprozess voraus.

Mehr zum Thema: In ihrem „Lehrplan Schwimmsport“ (Ungerechts et al. 2002) beschreiben die Autoren die technische Ausführung, insbesondere die zeitliche Koordination von Teilbewegungen innerhalb eines Gesamtbewegungsablaufs.


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