Optimierung
Optimierung (optimization), lat. optimus „Bester, Hervorragendster“; in der Mathematik ein Verfahren, das die optimale Festlegung von Größen, Eigenschaften, zeitlichen Abläufen u. a. eines Systems untersucht, in der Informatik die bestmögliche Lösung von Computerprogrammen (Optimierer), in der Leitungswissenschaft das Suchen nach Alternativen für effiziente Problemlösungen. Häufig wird „optimieren“ zum Allerweltswort, wenn man zwar das Beste will, sich aber über die Vorgehensweise nicht im Klaren ist (Produktion muss „optimiert“ werden).
In der Sportwissenschaft (Lernen/Trainieren) versteht man darunter, schädigende Faktoren zu minimieren, um bei gegebenen personalen und situativen Bedingungen die Gesamtleistung zu maximieren (Mechling in Röthig & Prohl, 2003, S. 416). Wenn trotz reduzierter Mittel die sportliche Zielstellung aufrechterhalten wird, dann sind die Ressourcen effektiver (optimaler) einzusetzen (typische Situation nach OS 2016). Solche Ressourcen sind Zentralisierung der Kader an Stützpunkten, sportgerechte Ernährung, Verbesserung der Regeneration, Belastungs– und Anpassungsmanagement (→Anpassung) bis zum Dualen System und der Vernetzung leistungssportrelevanter Institutionen in Deutschland („LOtUS“), also Baustellen über Baustellen, die letztlich wieder Projektmittel und Personal fordern. Optimieren der Trainingsgestaltung und der Schwimmtechnik ist ein Grundanliegen der Leistungsdiagnostik.
Beispiel: Optimierung setzt eine klare Zielvorstellung voraus und Methoden, wie man dahin gelangt. Durch die Digitalisierung können diese Wege tiefgehender erschlossen werden. Während bisher Technikanalysen im Schwimmen fast ausschließlich mit Hilfe kinematischer Methoden erfolgten, wendeten Köhler et al. (2016) eine neue sensorbasierte Messmethode an. Damit konnten Bewegungen von Hüft- und Schulterachse in Amplitude, Dynamik und zeitlicher Koordination detailliert erfasst werden.
„Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber so viel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll.“ Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) dt. Physiker