Sauerstoff

03. April 2023 S 0

Sauerstoff (Oxygenium) (Oxygen), griech. oxýs – scharf, sauer und gennaein – erzeugen, hervorbringen; zweiwertiges farb- und geruchloses Gas (O2), das frei in der Natur (Luft, Wasser, Lebewesen) vorkommt und lebenswichtig für den Stoffwechsel ist. Während Nahrungsstoffe gespeichert werden können, ist das bei Sauerstoff nur kurzzeitig möglich. Nach 2-4 Minuten Atemstillstand können bereits erste Störungen auftreten. Andererseits kann es bei Einatmung von reinem Sauerstoff bereits nach zehn Minuten zu Lungenschäden kommen, nach einer Stunde kollabieren bereits Teile der Lunge. Nach zweiwöchiger Inhalation hochkonzentrierten Sauerstoffs tritt der Tod ein, denn reiner Sauerstoff ist hochgiftig, „ein unentbehrliches Stoffwechselgift“.Sauerstoffaufnahme

Sauerstoff ist ein wichtiger „Treibstoff“ für Muskelarbeit. Besonders Ausdauersportler müssen hiervon viel „tanken“. Durch vorwiegend aerobes Training optimieren sie Aufnahme, Transport und Verarbeitung von Sauerstoff.  Besonders nach intensiven Belastungen werden oft die Grenzen dieser Systeme erreicht, was sich in dem subjektiven Gefühl äußert «außer Atem» zu sein. Dabei spielt auch die Bewegung (Technik) eine Rolle. So haben technisch versierte Schwimmer bei gleichen submaximalen Geschwindigkeiten einen geringeren Sauerstoffverbrauch als weniger gute Schwimmer (Reer et al. 2003). Zwischen der Zugfrequenz und der Sauerstoffaufnahme besteht ein Zusammenhang (Franken et al. 2023). Auch der aus taktischen Gründen vorteilhafte Dreierzug beim Kraulschwimmen begrenzt die erforderliche Sauerstoffzufuhr, weshalb die Weltklasse der Langstreckler den Zweierzug bevorzugt (Lüning, SWIM vom 11.04.2013). Ganz anders die Sprinter, die oft „vollgetankt“ vor dem Start die 50m „atemlos“ herunterspulen. →Sauerstoffbindungskurve, →Sauerstoffdefizit, →Sauerstoffpuls, →Sauerstoffverbrauch,Erythropoetin

Exkurs: Da Sauerstoffbehandlungen sich angeblich auf die mentale und physiologische Fitness positiv auswirken (Basis: Mehrschritt-Methode von Prof. Manfred von Ardenne), sowie die Anfälligkeit des Organismus gegenüber Mangelzuständen und Krankheiten entscheidend verbessern würden, wurden in den USA bereits „Sauerstoffbars“ eingerichtet.  Es liegen aber keinerlei naturwissenschaftliche Beweise vor, die diese Annahme stützen könnten, da Blut keine langfristige Speicherkapazität für Sauerstoff hat. Zusammengefasst hat eine zusätzliche Sauerstoffzufuhr keinerlei positive oder gar präventive Effekte auf den Cholesterin- oder Zuckerstoffwechsel, den Abbau von Fett oder Stress und die Blutdruckregulierung.  (Prof. Berg, Freiburg, FAZ v. 18.12.2016). Der von Leistungssportlern genutzte Höheneffekt beruht übrigens auf dem Gegenteil: zu geringer Sauerstoff-Partialdruck).

Ich glaube, dass Wasser eines Tages als Brennstoff benutzt wird, dass Wasserstoff und Sauerstoff, aus denen es besteht, einzeln oder zusammen, eine unerschöpfliche Quelle von Hitze und Licht sein werden. Jules Verne (1828 – 1905), franz. Schriftsteller (über 100 Jahre vor der Berliner Koalition!)

Mehr zum Thema: https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/chemie/artikel/sauerstoff – Zugriff 3.04.23


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert