Sehnenspindel
Sehnenspindel (Golgi tendon organ), Spannungsrezeptor (Rezeptor), Mit den Muskelspindeln und den Gelenksensoren Bestandteil der Tiefensensibilität (Propriozeption). Während die Muskelspindeln die Zunahme der Muskellänge messen, messen die Golgi-Sehnenorgane die Kraft im Sehnenbereich („Spannungsmesser“). Sie reagieren allerdings auf Dehnungsreize mit einer höheren Reizschwelle als die Muskelspindeln. Somit schützen die Sehnenspindeln Muskeln, Sehnen und Bänder vor Verletzungen.
Ab einer gewissen Muskeldehnung lässt die von den Muskelspindeln induzierte Muskelspannung durch die Einwirkung der Sehnenspindel nach. Dieser Effekt wird bei der Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation (PNF) (postisometrischen Relaxation) genutzt, indem unmittelbar nach einer maximalen Kontraktion gedehnt wird. →Sehne
Beispiel: Strecksitz, Beugen des Oberkörpers nach vorne. Kurz vor der maximalen Dehnung werden die hinteren Oberschenkelmuskeln isometrisch angespannt und die Fersen gegen den Boden gedrückt. Spannung 5 bis 10 Sekunden anhalten. Nach Lösen der Kontraktion (Entspannen) etwas tiefer beugen begeben. Durch die Kontraktion des Muskels in fast maximale Länge wird der Dehnungsreflex manipuliert. Durch die Anspannung der Kniesehnen wird der Golgi-Sehnenreflex ausgelöst. Dieser übersteuert das Signal der Muskelspindeln und veranlasst und den Muskel zur Verlängerung.
- http://flexikon.doccheck.com/de/Sehnenspindel– Zugriff 1.06.23
- Video: https://www.youtube.com/watch?v=qN86AUtp32Y – Zugriff 1.06.23