Rezeptor
Rezeptor (receptor), lat. receptor – „Empfänger“; Sinneszelle zur Aufnahme von Reizen in verschiedener Form, z.B. Exterorezeptoren (für Umweltreize, z.B. Fotorezeptoren), Enterorezeptoren (für inneres Milieu), Propriozeptoren (für Körperlage im Raum, Muskel- und Sehnenspannung), Chemorezeptoren (Änderung chem. Milieu) usw. Allen Rezeptoren ist gemein, dass sie wahrgenommene Reize ab einer gewissen Reizschwelle in elektrische Signale (Rezeptorpotentiale) umwandeln. →Reizstufenregel
Bei den komplizierten Bewegungshandlungen im Sport erfassen z.B. die Muskelspindeln (Propriozeptoren) die Länge von Fasern der Skelettmuskeln. Mechanorezeptoren in den Bändern und den Gelenkkapseln informieren das Gehirn über die Stellung der Gelenke und über Richtung, Ausmaß und Geschwindigkeit der Bewegungen, unterstützt von den Rezeptoren im Vestibularorgan (→Gleichgewicht) Hautrezeptoren tragen mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Wassergefühl des Schwimmers bei.
Beispiel aus dem Schwimmen: Ein technisches System (Sonifikation) unterstützt Schwimmer, indem Messdaten der strömungsbasierten Effekte der Hand-Wasser-Interaktion (HWI) in Echtzeit auditiv dargestellt werden. Diese intermediären Effekte werden als Strömungsdruck in Pascal gemessen, systematisch in Klänge transformiert und über Kopfhörer dem Athleten wiedergegeben.Im Gegensatz zu üblichem Feedback (nach der Bewegungshandlung) hört der Schwimmer dagegen schon während der Bewegung die HWI der linken (bzw. rechten) Hand auf seinem linken (bzw. rechten) Ohr. Danach unterhalten sich Athlet und Trainer über Klänge von Bewegungseffekten, welche üblicherweise über die Afferenzen der Hände (Mechanorezeptoren) aufgenommen und subjektiv bewertet werden. Durch Interventionen mit diesem interaktiven Sonifikationssystem kann die Schwimmtechnik des Athleten wirkungsvoller gestaltet werden (Hamann et al. 2018).
Rezeptoren können in ihrer Wirksamkeit durch Beta-Blocker gehemmt werden, was verschiedentlich im Leistungssport (z.B. Sportschießen) genutzt wird, obwohl es als Dopingvergehen geahndet wird. Allgemein wird aber die Leistungsfähigkeit negativ beeinflusst (Rost, 1984).
Exkurs: Viele der o.g. Rezeptoren sind gut zu begreifen und Sportlern wie Trainern vertraut. Damit ist aber die Vielzahl der Rezeptoren im menschlichen Körper noch nicht benannt und in ihrer Wirkungsweise erklärt. So ist bekannt, dass Dopamin das menschliche Verhalten, besonders das Temperament, beeinflusst. Eine Studie mit Elite-Kampfsportlern zeigt einen Zusammenhang zwischen dem Dopamin-D4-Rezeptor-Gen und den Persönlichkeitsfaktoren Offenheit und Gewissenhaftigkeit, die die Neigung der Sportler zur Teilnahme an Hochrisikosportarten beeinflussen (Michalowska-Sawczyn et al. 2019).
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