Spaßgesellschaft
Spaßgesellschaft (society of the spectacle, society leading an extravagant lifestyle), uneinheitlicher, in der Soziologie nicht verankerter Begriff, der den von der “New-Economy“ in den 90er Jahren aufgekommenen Lebensstil beschreibt, der durch Konsum, Hedonismus und Lebensfreude geprägt und oft negativ besetzt ist (oberflächliches Denken und Handeln, Egoismus). Einen Dämpfer erlitt die Spaßgesellschaft durch islamische Terroristen, die all jene Orte im Visier haben, an denen Menschen sich versammeln, die nichts als ihr Vergnügen im Sinn haben (Diskotheken, Musiktheater, Clubs für Schwule und Lesben oder einfach Feierlichkeiten wie in Berlin und Nizza).
Die Spaßgesellschaft hat auch den Sport beeinflusst („fit for fun“, Körperkult) und steht teilweise im Widerspruch zum demokratischen und sozialen Verständnis des Sports im traditionellen Sportverein. Sportliche Erfolge hingegen sind kein Abfallprodukt einer Spaßgesellschaft Leistungssport, sondern das Ergebnis zielgerichteter Anstrengungen unserer Athleten, Verbände und Förderer (Stellungnahme des DOSB-Präsidiums vom 1-02.2010).
Exkurs: „Spaß. Der kann einen retten. Die große Freiheit Humor. Die mit Glück eines morgens neben dem Bett steht. Hallo, guten Tag, ich bin der Humor, jetzt schauen Sie sich nur einmal die anderen an. Wie sie rennen, die Backenknochen mahlend, wie sie sich stoßen, sich aus dem Fenster werfen, wenn der Aktienkurs flöten ist. Sind sie nicht drollig? Die anderen? Wenn man die Albernheit des Seins erkannt hat, wenn alles egal scheint, kann man sich, die physiologische Disposition vorausgesetzt, auch einfach dafür entscheiden, alles sehr, sehr komisch zu finden. Das Leben ist ein Spaß. Solange bis das nächste Stadium einsetzt: das Sterben.“ (Kolumne von Sybille Berg, SPIEGELonline 3.10.15)
„Die meiste Zeit habe ich kaum Spaß und den Rest der Zeit gar keinen“. Woody Allen (1935*) amerikanischer Fimschauspieler