Stehvermögentraining
„Stehvermögentraining“ (speed endurance training), Methode des wettkampfspezifischen Ausdauertrainings mit wiederholten Belastungen im Bereich der Wettkampfgeschwindigkeit, zumindest der zweiten Teilstrecke. →Schnelligkeitsausdauer
Beispiel: Wettkampfzeit 200F 1:50,0 min, dann 1. Teilstrecke 0:53,70 min, 2. Teilstrecke 0:56,30 min, = 4 x 56,3 min mit Pausen von 5-8 min). Der Vergleich der Zeiten von erster zu zweiter Wettkampfhälfte wird auch als Stehvermögenfaktor bezeichnet.
Ziel ist, durch die unvollständige Erholung Laktat zu akkumulieren und damit die anaerob-laktazide Energiebereitstellung sowie die Laktateliminierung zu verbessern (Laktattoleranztraining). Diese Trainingsform ist mit Vorsicht zu genießen, da die hohe (zumeist über dem Wettkampf liegende) Azidose die Mitochondrien schädigen und den Enzymzyklus (→Enzym) beeinträchtigen kann (was unter Molekularbiologen umstritten ist). Besonders unmittelbar vor Wettkämpfen sollte wegen der muskulären Ermüdung, der langen Erholungszeit und des gestörten Wassergefühls darauf verzichtet werden. Der Wert des Stehvermögentrainings ist durch die „Verschiebung der Schmerzgrenze“ (Grenzbelastung) vor allem psychischer Natur. →Wille, →Leistungsbereitschaft