Tempogefühl

06. August 2017 T 0

Tempogefühl (sense of speed, feeling for pace), auch (nicht ganz zutreffend) „Zeitgefühl„, Geschwindigkeitsgefühl; subjektives Empfinden für Schwimmgeschwindigkeit und Zeiten im Verhältnis zur Strecke und beim Staffelwechsel in Abhängigkeit von Fremdbewegungen (→Antizipation),

Das Tempogefühl beruht auf Trainingserfahrung (→Erfahrung), aber auch Veranlagung (→Anlagen), da es selbst zwischen langjährig trainierenden Schwimmern unterschiedlich ausgeprägt ist. Ein schwach entwickeltes Tempogefühl äußert sich im Unvermögen zwischen den Trainingsbereichen/Belastungszonen zu differenzieren, Zeitvorgaben einzuhalten, indem Serien nicht kontinuierlich geschwommen und im Wettkampf Durchgangszeiten nicht eingehalten werden. Besonders Kinder, aber auch Späteinsteiger bei Masters, haben solche Probleme. Das Tempogefühl ist stark an die sportliche Form gebunden, so dass auch bei erfahrenen Sportlern durch plötzliche Veränderungen im Niveau der Kraft oder der Technik der Bezug zur sonst vertrauten Renngeschwindigkeit abreißt. Es ist ein komplexes Geschehen aus Wahrnehmungen der Umgebung („schnelle Bahn“) und des erlebten Aufwand-Nutzen-Verhältnisses („kein Gefühl, am Wasser vorbei gezogen“). Diese zeitlich-rhythmisch und dynamisch-räumlichen Komponenten der Bewegungswahrnehmung eignet sich der Schwimmer im langjährigen Training durch selbstständige und bewusste Mitarbeit an (Schätzen der Zeiten, →Tempowechsel).


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