Überbehütung

09. August 2017 U 0

Überbehütung (over protecting), überzogene beschützende Haltung gegenüber dem Kind, wodurch der Erfahrungsraum des Heranwachsenden eingeschränkt wird und die Entwicklung von eigenen Fähigkeiten, Selbstständigkeit, Selbstvertrauen und Durchsetzungsfähigkeit erschwert wird (Psychologisches Wörterbuch 2004). Man tut dem Kind keinen Gefallen, wenn man ihm alle Steine aus dem Weg räumt. Schon von Anfang an sollten Grenzen gezogen werden, d.h. nicht jedem Wunsch kann und darf entsprochen werden. Kinder finden sich im Leben viel besser zurecht, wenn sie gelernt haben, dass auch die Bedürfnisse von anderen eine Rolle spielen. →Forderung

 

Exkurs: „Helikopter-Eltern“ nennt man die Eltern, die ihre Kinder zu wichtig nehmen. Sie konzentrieren sich sklavisch auf das „Mikromanagement“ der wechselnden Launen des Kindes – auf spontane Ängste und materielle Forderungen. Sie intervenieren bei Schulleitern und Lehrern und bügeln Fehler ihrer Kinder aus, bevor diese daraus lernen können. „Over-Parenting“ nennt die amerikanische Familientherapeutin Mogel dieses Phänomen, das so anstrengend sein kann, dass alle Beteiligten die Freude am Familienleben verlieren. Der dänische Pädagoge Juul spricht von „Curling-Eltern“, weil sie wie beim Eisstockschießen alle Hindernisse vor ihrem Kind aus dem Weg räumen. „Sie ersparen ihren Söhnen und Töchtern sogar den Anblick eigener Trauer, etwa beim Tod der Großeltern. Solche Kinder wissen nichts über andere Menschen und nichts über sich selbst. Sie wissen nicht, was es heißt, traurig oder frustriert zu sein, sie kennen deshalb kein Mitgefühl.“ (Mehr dazu: http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/helikopter-eltern-wie-ueberbehuetung-den-kindern-schaden-kann-a-915507.htm).


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