Wahrnehmung
Wahrnehmung (perception), „Aufnahme und Verarbeitung von Reizen aus der Umwelt und dem eigenen Körper“ (Psych. Wörterbuch 2004). Die Informationen werden durch verschiedene Sinnessysteme mit unterschiedlicher (z.T. veranlagter) Intensität aufgenommen: sehen (visuell), hören (auditiv), empfinden (kinästhetisch), riechen (olfaktorisch) oder schmecken (gustatorisch). Dabei werden nur die Informationen verarbeitet, die bedeutungsvoll erscheinen, um die Verarbeitungskapazität nicht zu überfordern (selektive Wahrnehmung). Die Wahrnehmungspsychologie erforscht Ergebnisse der Reizverarbeitung im Organismus, hier besonders Wahrnehmungstäuschungen. →Körperbewusstsein
Mit zunehmenden psychischen Anforderungen einer Sportart wächst die Differenziertheit der Wahrnehmung. Dabei spielen Handlungsziel, Kenntnisse und Einstellungen sowie der aktuelle Zustand des Sportlers eine Rolle. Neben den genannten fünf Sinnen sind Schmerzwahrnehmung, Kälte– und Wärmeempfinden, der Gleichgewichtsinn (meist nicht bewusst erlebt), die Wahrnehmung der Stellung des Kopfes und Körpers im Raum, die Wahrnehmung der Eigenbewegung durch Muskelspindeln und spezielle Wahrnehmungsorgane in den Gelenken besonders für sportliche Bewegungshandlungen bedeutsam. So sollten im motorischen Lernprozess alle Sinne angesprochen und immer wieder ein Feedback abgefordert werden („Was fühlst Du…?“). →Bewegungswahrnehmung
„Differenzierte Wahrnehmung eines Ereignisses heißt, dass dem einen nicht mehr aus dem Kopf geht, was den anderen unter die Haut und wieder einem anderen auf den Geist geht“ Tho, Renzie (1959*) Lehrer
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