Bewegungsautomatisierung

22. März 2017 B 0

Bewegungsautomatisierung (movement automation), „Entwicklung und Stabilisierung von relativ stereotypen, an bestimmte interne und/oder externe Auslöser geknüpfte Bewegungsmuster (Fertigkeit) im motorischen Lernprozess und Übungsprozess“ (Nitsch, 2000, S.105). Neurobiologisch kann die Automatisierung von Willkürbewegungen durch eine zunehmende Bewegungsautomatisierung mit synaptischen Plastizitätsvorgängen im kortikokortikalen und kortikostriatalen System erklärt werden, die vermutlich zu Veränderungen in den neuronalen Repräsentationen der geübten Bewegungen führen (Beck et al. 2012).

Zum Lernprozess automatisierter Bewegungen gibt es zwei Einsätze, einmal das aus dem Training bekannte „Einschleifen von Bewegungen“ durch häufiges, annähernd mechanisches Wiederholen (Drill), andererseits die Entwicklung einer kognitiven Handlungsstruktur, indem die Übung erst in ihren wesentlichen Vollzugsmerkmalen bewusst gemacht wird. Im Training sollten sich beide Vorgehensweisen im Sinne eines Algorithmus ergänzen. Prinzip der Einheit von Wahrnehmung und Bewegung, →Stereotyp, dynamisch-motorischer, →Automatisierung

Beispiel: „Neueste Erkenntnisse mit bildgebenden Verfahren zeigen, dass sich graue und weiße Hirnsubstanz sehr schnell an ein Gleichgewichtstraining anpassen, so dass schon nach zwei Trainingstagen strukturelle Veränderungen im Gehirn nachweisbar sind. Aufgrund der vorliegenden Studien kann gefolgert werden, dass vor allem supraspinalen Anpassungen des ZNS eine zentrale Bedeutung für die Steigerung der funktionellen Parameter (Gleichgewicht, Explosivkraft, allgemeine Bewegungskontrolle, etc.) zukommt“ (Taube 2012).


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