Akzeptanz

15. März 2017 A 0

Akzeptanz (acceptance), lat. accipere  „gutheißen, annehmen, billigen“; Bereitschaft jemanden oder etwas an- oder hinzunehmen, mit breit gefächerter Bedeutung: Akzeptanz des Trainers (Person), der Trainingsgruppe (Gruppe), des Trainingsplanes (Angebot), des Leistungsziels (Zielsetzung) bis zur Makroebene (Politik einer Partei, Regierung) usw. Auf den Punkt gebracht, Akzeptanz bedeutet anzunehmen, was ist. Der Gegensatz ist Ablehnung (Aversion). Die Psychotherapeuten verstehen unter Akzeptanz die Annahme des Klienten als Grundsatz der Gesprächstherapie. →Affirmation

Exkurs: Akzeptanz sollte nicht mit „Kadavergehorsam“ verwechselt werden. Es geht also nicht darum, dass der Sportler das Trainingsprogramm bedenkenlos, sondern bewusst annimmt. Natürlich kann es auch als unvermeidbar akzeptiert und umgesetzt werden, besonders wenn der Sportler dem Trainer bedingungslos „aus der Hand frisst“ (was besonders im Nachwuchstraining über bestimmte Phasen erfolgreich sein kann →Führungsstil, autoritärer). Es gibt auch im Sport Situationen, die der Sportler annehmen muss, ohne dass sie seinen Wünschen und Erwartungen entsprechen (z.B. Verletzungen, Trainingsausfall, Wassertemperatur, Hotelunterkunft, Kampfrichterentscheid). In dem Fall hilft Selbstdisziplin, denn negative Gefühle wie Wut oder Verzweiflung behindern nur die Erfüllung der sportlichen Ziele. Kontraproduktiv ist hier Augenwäscherei oder Schönfärberei. Akzeptanz setzt voraus, die Realität bewusst wahrzunehmen, auf den Punkt gebracht „es ist, wie es ist“. Bezogen auf die gesellschaftliche Anerkennung der Trainer in Deutschland sollte es gewandelt werden: „Es kann nicht bleiben, wie es ist“. Trotzdem sind viele Trainer gezwungen, als Überlebenskünstler ihre Situation zu akzeptieren.

„Ich bin immer der Meinung, je schneller man eine neue Situation akzeptiert, desto besser kommt man damit klar..Es gibt Fragen, die einen nicht weiterbringen, emotional nicht, im Kopf nicht. Warum ich? zählt für mich dazu. Es ist jetzt, wie es ist“ (Interview der Olympiasiegerin Rad/Sprint nach ihrer unfallbedingten Querschnittslähmung, DER SPIEGEL 37/8.9.2018, S.93)

„Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind, andere gibt’s nicht.“   Konrad Adenauer (1876 – 1967);  erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland


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