Bewegungsstruktur

22. März 2017 B 0

Bewegungsstruktur (movement  structure), „Aufbau, Anordnung bzw. innere Gliederung von Bewegungen; Menge der zwischen den Elementen (Teilen) der Bewegung (Phasen, Abschnitte, Parameter, Sequenzen usw.) bestehenden Relationen“ (Hirtz, in Schnabel & Thieß, 1993, S.166). Nach Meinel & Schnabel (2007, S. 84) liegt zyklischen Bewegungen ein struktureller Grundzyklus mit zwei Phasen zugrunde, einer Hauptphase und einer Zwischenphase, in der sich End– und Vorbereitungsphase vereinen (Phasenverschmelzung).

Charakteristisch für die Bewegungsstruktur im Schwimmen ist:

Die Bewegungsstruktur wird im Schwimmen nicht einheitlich beschrieben, wie am Beispiel der Armbewegung zu sehen ist:

  • Counsilman (1980) unterteilte einfach in eine Antriebs- und Erholungsphase,
  • im DSSV dominierte das Vierphasenmodell (→ Phaseneinteilung), dem auch das Schweizer Modell (Eintauch-, Stütz-, Druck- und Flugphase) folgt.
  • Reischle (2015) unterteilt die ZugDruck-Phase in einen Auswärts- und/oder Abwärts-, einen Einwärts und einen Rückwärtsanteil, dazu kommt noch die Rückholphase.
  • Ungerechts et al. (2002) wählen die funktionale Bewegungsstruktur, indem sie morphologischen Betrachtungen funktionale Beziehungen zuordnen (z.B. Delfin: Arme öffnen, einwärts bewegen, auswärts bewegen, über Wasser vorschwingen, Hände und Arme tauchen unter),
  • Maglischo (2003) beschreibt vier Phasen: Outsweep (Schmett und Brust), Downsweep (Kraul und Rücken), Insweep (alle Schwimmarten) und Upsweep (am Ende des Kraul– und Schmetterling Armzuges).
  • Hahn (2004) beschränkt sich in seinen Betrachtungen auf drei Phasen (vorbereitende Phase, Zug- und Druckphase, überleitende Phase).

Aus den Darlegungen lassen sich zwei Hauptphasen ausmachen, einmal die Antriebs- oder ZugDruck-Phase und zum anderen die Rückholphase (Erholungsphase, vorbereitende Phase) oder kurzum Unterwasser(Antriebs)- und Überwasserphase (Küchler, 2014). Da schließt sich wieder der Kreis zu Counsilman und Schnabel.

Bei der methodisch-didaktischen Arbeit am Bewegungsablauf des Sportlers ist mit der Analyse der Grundstruktur, d.h. von den drei Grundelementen und deren Beziehungen, zu beginnen. Sie bilden die die Basis für weiterführende Beobachtungen, besonders für die Fehlerkorrektur. Wenn die Feinform der Technik entwickelt werden soll, dann sind biomechanische Verfahren heranzuziehen.


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