Krafttraining, geschwindigkeitsbasiertes

09. Februar 2023 K 0

Krafttraining, geschwindigkeitsbasiertes (velocity-based training; VBT), Krafttrainingsmethode ohne erschöpfende Wirkung. Der Trainingssatz wird beendet, wenn die mittlere konzentrische Bewegungsgeschwindigkeit unter ein bestimmtes zuvor festgelegtes Niveau fällt, obwohl noch wenige weitere Wiederholungen bis zur Erschöpfung möglich wären.

Dieses Vorgehen ist vor allem für Schwimmen interessant, da das traditionelle Krafttraining bis zum Wiederholungsversagen (one-repetition maximum) nicht zwangsläufig zu höheren Kraft oder Hypertrophie Anpassungen führt (Izquierdo-Gabarren et al., 2009). Zudem beeinträchtigt eine übermäßige Ermüdung nachfolgende (Ausdauer) Trainingseinheiten negativ (García-Pallarés & Izquierdo, 2011; Morán-Navarro et al., 2017). Ein VBT mit 10% Geschwindigkeitsverlust induzierte trotz reduzierter Belastung größere Kraftanpassungen (Held & Donath, 2020).

Der Geschwindigkeitsverlust (VL), der während eines Satzes beim Krafttraining auftritt, wird häufig überwacht, um das Trainingsvolumen zu kontrollieren und akute Ermüdungsreaktionen zu quantifizieren. Dementsprechend werden verschiedene VL-Schwellenwerte verwendet, um Widerstandstraining vorzuschreiben und verschiedene Trainingsanpassungen anzustreben. Die Wahl der VL-Schwelle scheint keinen Einfluss auf Kraft- und Muskelausdauergewinne zu haben, wohingegen höhere VL-Schwellen für die Verbesserung der Hypertrophie und niedrigere VL-Schwellen für Trainingsanpassungen Sprung, Sprints und Geschwindigkeitsleistungen gegen submaximale Lasten besser geeignet sind (Jukic et al. 2023). 

Mehr zum Thema:Dunst & Hesse (2022). Trends und Perspektiven im Radsport – Geschwindigkeitsbasiertes Training in der Praxis. Leistungssport (52)1, 43-46