leptomorph
leptosom, leptomorph (leptosome), griech. morphe „Gestalt“, lepto „dünn, schmächtig“); schmalwüchsig (asthenisch), leptomorphe Wuchstendenz nach Conrad (1963), dessen Modell sich gut auf die Belange im Sport übertragen lässt (→Konstitutionstyp). Sportlerpopulationen zeichnen sich durchschnittlich durch einen metromorph – leptomorphen Körperbau („sporttypischer Körperbau“, Fröhner & Wagner, 2002) aus. Sheldon unterteilt die Körperbautypen nach der Entwicklung des dreiteiligen Keimblattgewebes (endoderm = Innenschicht, mesoderm = Mittelschicht, ektoderm = Außenschicht), wonach der „ektomorphe“ Typ dem leptomorphen gleicht. Viele Topschwimmer liegen im metromorphen (von „mittlerer Gestalt“, zwischen den extremen Wuchstendenzen) Bereich mit leptomorph-hyperplastischer Tendenz (Rudolph, 2004). →Plastikindex, →Metrikindex
Exkurs: Nachweislich ist der leptomorph-hyperplastische Körperbautyp ein Eignungsmerkmal für talentierte Schwimmer. Aber ein Eignungsmerkmal allein macht noch nicht das Talent. So sind oftmals extrem leptomorphe Typen den harten Belastungen des Leistungssports nicht gewachsen. Hier hat der Trainer bei der Talentauswahl das gesamte Ensemble der Leistungsvoraussetzungen zu beachten. Und falls er sich für den „schmächtigen“ Typ entscheidet, dann ist die Trainingsbelastung individuell zu dosieren. Oft sind es „sensible Rennpferde“ und keine Ackergäule.