Nebenfehler

01. Januar 2021 N 0

Nebenfehler (side-fault, minor defect), im Qualitätsmanagement ein Fehler, der die Brauchbarkeit nicht wesentlich mindert (z.B. „Schönheitsfehler“). In der Aneignung sportlicher Techniken ein auf Details einer Bewegung beschränkter Fehler, der die Bewegungshandlung nicht grundsätzlich stört.

Im Erlernen sportlicher Bewegungshandlungen (Lerntheorie) wird zwischen Haupt– und Nebenfehlern unterschieden (auch Grob– und Feinfehler). Es ist immer zuerst der Hauptfehler abzustellen, was sich meistens positiv auf den Nebenfehler auswirkt. Die Unterscheidung wird maßgeblich vom Ausbildungsniveau bestimmt. So spielt in der Grundausbildung beim Erlernen des Kraulens die Ellenbogen-Vorhaltung oder der Kniewinkel noch keine Rolle. Nebenfehler sind in dieser Lernphase meistens auf räumlich-zeitliche Strukturen beschränkt, während sie in den folgenden Ausbildungsetappen bei der Ausbildung der Feinkoordination immer bedeutsamer werden und somit den Status „Nebenfehler“ verlieren.

Exkurs: Da der Hauptfehler immer vor dem Nebenfehler zu korrigieren ist, muss der Fokus von der Fehlererscheinung auf die Fehlerursache gerichtet werden. Solche Hauptursachen im Schwimmen sind oft konditioneller Natur, z.B.

  • instabile Rumpfmuskulatur führt zu unruhiger Wasserlage („Schlängeln“, „Durchhängen“)
  • ungenügende Beweglichkeit im Schultergelenk behindert Atmung und Armführung
  • ungenügende Wassergefühl verhindert effektiven Abdruck usw. 

Im Schwimmen besteht das grundlegende Bewegungsproblem darin, mit dem Wasser sicher und effektiv umzugehen, konkret in horizontaler Wasserlage Auf– und Vortrieb zu erzeugen. Werden diese Grundfertigkeiten nicht bereits in der Grundausbildung ausgeprägt, können sie als Hauptfehler den weiteren Ausbildungsprozess belasten.

„Wer einen Fehler gemacht hat und nicht korrigiert, begeht einen zweiten.“ Konfuzius (551 – 479 v. Chr.), chinesischer Philosoph


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