Resignation
Resignation (resignation), lat. resignare „senken, kapitulieren, widerrufen“; verfestigte Hoffnungslosigkeit und dadurch passive Hinnahme angeblich unabwendbarer Ereignisse. Einfach gesagt: Aufgabe angesichts angenommener Ausweglosigkeit. Resignation äußert sich in Trauer bis zur Depression, Abkapslung, Passivität, Gleichgültigkeit bis Sarkasmus, Anfälligkeit für Krankheiten bis zu Suizidgedanken. →Selbstvertrauen, →Pessimismus
Resignation ist ein schlechter Nährboden für den Leistungssport. Nach dem amerikanischen Sozialpsychologen Seligman (1975) handelt es sich um „gelernte Hilflosigkeit“ mit folgenden Symptomen:
- Motivationsverlust: Eine Mannschaft liegt fünf Minuten vor Spielende mit zwei Toren zurück. Die enabsehbare Niederlage führt zu Passivität und Apathie.
- Lernbehinderung: Durch Corona und/oder Energiekrise wird die Schwimmhalle geschlossen. Die Überzeugung, nicht trainieren zu können, wird zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung.
- Erst Furcht, dann Depression: Durch den Trainingsausfall geht das Gefühl für das reale Leistungsvermögen (Trainingszustand) verloren, verbunden mit der Angst das angestrebte Ziel aus den Augen zu verlieren. Der Sportler fühlt sich ohnmächtig und reagiert mit Niedergeschlagenheit.
Was kann der Trainer in dieser Situation tun?
- Mach dem Sportler bewusst, dass nicht er die Situation (Quarantäne, geschlossene Schwimmhalle) verschuldet und dass es für (fast) alles einen Ausweg (Homeschooling/ Landtraining) gibt. Denn „Resignation ist Mangel an Alternative“ (Lauterbach, 2001). Gegebenfalls muss die Zielstellung angepasst werden. Organisiere Teilerfolge.
- Die Auseinandersetzung mit Misserfolgen und der eigenen Art, sie zu verarbeiten, bewirken eine echte Ermutigung. Ein leichtfertig ausgesprochenes Lob (Lobhudelei) reicht nicht, wenn der Sportler sich nicht selbst aus der Misere gelöst hat.
- Veranlasse den Sportler zur kritischen Reflexion seiner pessimistischen Überzeugungen. Mit einer anderen Bewertung der Ereignisse könnte zwangsläufig auch eine andere Gefühlslage entstehen (in Anlehnung an Berner 2002, s.u.). „In der Resignation liegt keine Kraft, vielleicht aber die Erkenntnis einer Neuorientierung“ (Raymond Walden (*1945), Kosmopolit, Pazifist und Autor).
„Hilflosigkeit entsteht im Kopf – wer sich als hilflos ansieht, ist hilflos“ W. Berner (2002): Resignation: Weshalb Ohnmacht dumm und apathisch macht, https://www.umsetzungsberatung.de/psychologie/resignation.php– Zugriff 23.12.22
Mehr zum Thema: https://karrierebibel.de/resignation/ – Zugriff 3.12.22