Retroversion

25. Januar 2023 R 0

Retroversion (retroversion), lat. retro „zurück“ und vertere „wenden“; Rückschwingen eines Armes oder Beines (dorsal). Gegenteil: Anteversion

Die Retroversion der Arme erlaubt sowohl beim Armeinsatz im Skilauf als auch in der Druckphase beim Kraul-/Delfinschwimmen den letzten Abdruck vor der Überleitungsphase (Recoveryphase). Beteiligt sind daran besonders der Deltamuskel (m. deltoideus), der Unterschulterblattmuskel (m. subscapularis) und der große Rundmuskel (m. teres major). Der Bewegungsradius ist aber im Rahmen der Bewegungsweite des Schultergelenks mit 40° relativ gering, da er durch Bänder begrenzt ist. Noch eingeschränkter ist die Retroversion des Beines im Hüftgelenk mit 10-15°. Die große Kraft des Gesäßmuskels (m. glutaeus) wird hier wieder durch einen starken Bandapparat eingeschränkt. So ist erst durch eine Rumpfneigung nach vorne ein vermehrtes Beinspreizen rückwärts wie bei der Standwaage möglich. Bei Überkopfsportlern (u.a. Speerwurf, Handball, Angriffs-Armschwung Volleyball) wird angenommen, dass sich die Veränderungen der Humerus-Retroversion bei jungen, vorpubertären Werfern im Laufe der Zeit entwickeln, wenn die proximale Humerusepiphyse noch nicht vollständig verwachsen ist. Daher ist es für Sportmediziner unerlässlich, die kurz- und langfristigen Auswirkungen von Überkopfaktivitäten auf den Schulterkomplex genau zu kennen (Borsa et al. 2008).  

Wegen der häufigen Verletzungen im Schulterbereich (→Schwimmerschulter) ist die Überprüfung von Anteversion und Retroversion im Schultergelenk in der sportärztlichen Untersuchung bei Schwimmern vorgesehen (Sportmedizinische Konzeption des DOSB, 2010). Die Winkelverhältnisse liegen bei 170° (Anterversion) und 40° (Retroversion).

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