Trainingsumfang
Trainingsumfang (training volume), in Sportwissenschaft und Trainingspraxis uneinheitlich gebrauchter Begriff, der sich im Schwimmen zumeist auf den Umfang an Trainingsstunden oder absolvierten Kilometern bezieht und in dem Fall identisch mit Belastungsumfang oder Trainingszeit verwendet wird. Geht man vom Training als Gesamtheit aller Maßnahmen zur Entwicklung der sportlichen Leistung aus, dann gehören zum Trainingsumfang auch Maßnahmen der psychologischen Betreuung, der Ernährungsberatung, der Physiotherapie, der Leistungsdiagnostik, des Messplatztrainings bis zur theoretisch taktischen Schulung (Unterricht, sporttheoretischer). Bei diesem „Brutto-Trainingsumfang“ kommen Spitzensportler auf über 30 Wochenstunden (Breuer & Wicker, 2010), Topschwimmer auf 1500 Stunden im Jahr, was eine professionelle Förderung voraussetzt. Trainingsumfang ist nicht identisch mit Trainingshäufigkeit. →Volumentraining
„Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann“ Antoine de Saint-Exupéry (1900-1944) französischer Schriftsteller
Exkurs: In Verbindung mit der Intensivierung des Schwimmtrainings (HIT, USRPT) wird oft gegen das „Volumentraining“ polemisiert. Dabei bleibt unberücksichtigt, dass jede Form des Trainings ihre Daseinsberechtigung hat, im Hochleistungstraining besonders entsprechend der Spezialisierung mit unterschiedlicher Wichtung (Zyklisierung des Trainings). Überlegenswert ist aber der Gedankenansatz von Havriluk (2010), der kritisiert, dass zuviel in unzureichender (wettkampffremder) Technik geschwommen wird. Sollte dann die Trainingseinheit abgebrochen oder die Schwimmart gewechselt werden? Als wichtiges Kriterium eines effektiven Trainings wird das Verhältnis von Gesamttrainingsumfang und Umfang mit effektiver Technik gesehen.