Ware
Ware (im Englischen keine Entsprechung; goods), Produkt menschlicher Arbeit zur Bedürfnisbefriedigung.
Mit der zunehmenden Kommerzialisierung unterliegt der Sport auch den Gesetzen des Marktes, er wird selbst zur Ware, so auch der Sportler, der als Produkt die sportliche Leistung anbietet. Sein Gebrauchswert äußert sich in der Befriedigung der Interessen der Zuschauer und ist damit stark an Spannung und Ausstrahlung einer Sportart gebunden. Sein Wert wird durch die sportliche Leistung und damit verbundenem Medieninteresse bestimmt. Da die staatliche Förderung heutzutage die erheblichen Mittel für den Hochleistungssport nur noch begrenzt zur Verfügung stellen kann, ist der Sport gezwungen andere Geldquellen zu finden. Dadurch verstärken sich Tendenzen der Professionalisierung auch in Sportarten wie Schwimmen, aber auch der Widerspruch zwischen der Beanspruchung öffentlicher Mittel und privaten Einnahmen in Form von Startgeldern, Siegprämien und weiteren Unterstützungen zur Ausübung des Hochleistungssports.
Ungeachtet der beschriebenen Tendenzen fördern die über 91.000 Sportvereine in Deutschland Sportler nicht als „Ware“, sondern sie wollen ihnen Werte und Lebensfreude vermitteln, Orientierung bieten. Und sie leisten dabei Dinge, die mit Geld nicht zu bezahlen sind. Also auch der Sport ist ein Gut und keine Ware. „Es gibt beides, die Ware Sport und den wahren Sport, und beide haben ihre Existenzberechtigung. Denn die Leistungen des wahren Sports sind in großen Teilen nur zu erbringen, weil es auch Erlöse aus der Ware Sport gibt, die für die Finanzierung der gemeinnützigen Arbeit des Sports in den Vereinen und Verbänden unerlässlich sind. Wäre der gemeinnützige Sport allein abhängig von den staatlichen Mitteln, wäre er in seiner ganzen Vielfalt kaum überlebensfähig. (Vesper. 2012: http://www.dosb.de/de/organisation/verbands-news/detail/news/wahrer_sport_braucht_die_ware_sport/). Werde der Sport allein unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet, bestehe die Gefahr, Athleten nur noch auf eine bloße Handelsware zu reduzieren, aus der man Profit schlägt, erklärte Papst Franziskus im Gespräch mit Thomas Bach im November 2013.
“Wahrer Sport braucht die Ware Sport” Michael Vesper, DOSB-Vorstandschef bis 2017