Beschleunigungsweg

21. März 2017 B 0

Beschleunigungsweg (acceleration path), Weg des Körperschwerpunktes während einer beschleunigten Kraftwirkung in Bewegungsrichtung.

Beim Schwimmen wird ein optimaler Beschleunigungsweg im Armzug erreicht, wenn die anatomisch möglichen Gelenkamplituden für einen langen Antriebsweg der Hand genutzt werden (Küchler, 2014, S. 141), d.h. weit vorn „Wasser fassen“, Beugung der Extremitäten in der einleitenden Phase und Hauptphase (Ellenbogen-Vorhalte) und ein kräftiges Nachdrücken am Ende. Beim Startsprung wird ein Vorteil des Trackstarts gegenüber dem Grabstart im verlängerten Beschleunigungsweg gesehen (Wick et al. 2003)

Exkurs: Für die meisten sportlichen Bewegungen zählt, dass die eingesetzten Muskelkräfte möglichst zu 100% in Richtung des Beschleunigungsweges wirken sollen (Wick 2005, S. 50). Dem entsprach das konventionelle Antriebskonzept im Schwimmen (actio-reactio-Prinzip). Später wurden aber Zickzack-Muster der Hände (→S-Zug der Hand) und Querkräfte nach dem BERNOULLI-Prinzip beschrieben. Nach dem Vortexansatz beschleunigen rotierende Wirbel das Wasser nach hinten und verleihen so durch Impulsübertragung Vortrieb. Schlüssig kann aber damit gegenwärtig nur der Delfinbeinschlag unter Wasser erklärt werden (Reischle 2015,  35ff). So schwierig wie sich der Vortrieb beim Schwimmen theoretisch begründen lässt, umso erstaunlicher ist es, wie der talentierte Schwimmen nur vom Wassergefühl geleitet Arme und Beine antriebswirksam einsetzt. Ziel aller dieser Kraftwirkungen ist ein optimaler Antrieb in Bewegungsrichtung des Schwimmers, gemessen am Körperschwerpunkt.


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