Gelenk
Gelenk (anat.) (joint), bewegliche Verbindung zwischen Knochen, wobei man nach der Gelenkverbindung echte (diskontinuierliche Verbindung) und unechte Gelenke (kontinuierliche Verbindung) unterscheidet. Das Gelenk bildet mit den angrenzenden →Bändern und →Muskeln eine funktionelle, biologische und biomechanische Einheit (→funktionelle Anatomie) und beeinflusst in diesem Zusammenspiel die Gelenkbeweglichkeit (→Beweglichkeit). Die Bewegung verläuft im Gelenk um eine, zwei oder mehrere Achsen und hat folglich unterschiedliche →Freiheitsgrade.
Beispiele:
- An der für den Schwimmer so bedeutsamen Beweglichkeit im Schulterbereich sind fünf Gelenke beteiligt, die beiden Schlüsselbeingelenke und das Schultergelenk als echte, sowie das so genannte „subakrominale Nebengelenk“ und das „Schulterblatt-Thorax-Gelenk“ als unechte. Erst das Zusammenspiel von Form der Gelenkkörper (Knochenführung), Stärke und Anordnung der Bänder (Bandführung) und Zustand der auf das Gelenk wirkenden Muskeln erlaubt dieses Bewegungsausmaß, wie es z.B. bei einem Delfin-Armzug erforderlich ist.
- Beim Delfinkick war die Bewegung des Hüftgelenks größer als die Lumbalbewegung an der Rumpfbeugung und die Bewegung des Hüftgelenks und des Lumbosakralgelenks größer als die Lumbalbewegung an der Rumpfstreckung (Obayashi et al. 2008).
Längere Schwimmkarrieren können zu einer chronischen Erkrankung der besonders beanspruchten Gelenke führen, deren mit spezifischen Namen „gedacht“ wird: Schwimmerschulter, Schwimmerknie. Hierbei spielt auch der →Muskeltonus der →Antagonisten eine wichtige Rolle, der das Bewegungsausmaß in den anatomischen Grenzen hält und somit das Gelenk schützt. Bei Nachwuchsschwimmern wurden positive Assoziationen zwischen Gelenkhypermobilität und Schulterverletzungen gefunden (Junge et al. 2016), weshalb noch einmal auf die stabilisierende Funktion des Muskelkorsetts verwiesen wird. Bewegungsmöglichkeiten: →Flexion, →Extension, →Adduktion, →Abduktion,
Mehr zum Thema: https://flexikon.doccheck.com/de/Gelenk – Zugriff 3.05.2019