Identifikation
Identifikation/Identifizierung (identification), lat. identitas „Wesenheit“ und facere „machen“; Nachahmung, Imitation, anerkennende Position als Qualitätsstufe der Einstellung. In der Psychologie bewusst oder unbewusst in die Rolle eines anderen schlüpfen.
Identifikation spielt in der Beziehung des Nachwuchssportlers zu seinen sportlichen Vorbildern eine große Rolle, indem bewusst oder unbewusst Eigenschaften und Verhaltensweisen prominenter Sportler übernommen (verinnerlicht) werden. Im erweiterten Sinne kann sich der Sportler auch mit dem trainingsmethodischen Vorgehen, einer Wettkampfstrategie, bestimmten Trainingsmitteln, seiner Trainingsgruppe, Mannschaft, Schule, dem Verein usw. identifizieren. Die Identifikation mit dem Leistungsziel ist eine wesentliche Basis für Trainingsbereitschaft und Standfestigkeit.
Exkurs: „Heute ist Michael Phelps in der Schwimmwelt ein Superstar, aber in unserem Trainingspro-gramm ist er für die jungen Athleten einer von ihnen. Z.B. stoßen unsere 8-Jährigen „ihren Kumpel“ beim Verlassen des Pools immer an die Schultern. Durch diese Nähe zu den Topschwimmern denken unsere jungen Schwimmer „ich werde auch mal so gut sein“. Sie beginnen zu glauben, „wenn er bei den Olympischen Spielen war, dann schaffe ich das auch“. Wir haben es über Jahrzehnte geschafft, solche Vorbilder in unser (gesamtes) Programm zu integrieren und dadurch die jungen Schwimmer zu motivieren“ (Bob Bowman im Interview mit Eva Pfaff, Leistungssport 2/2012, S.58: https://www.iat.uni-leipzig.de/datenbanken/iks/open_archive/ls/lsp12_02_57_62.pdf – Zugriff 17.08.2019)
„Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein.“ Albert Einstein (1879-1955) Physiker