Prinzip der Bewusstheit

09. Dezember 2021 P 0

Prinzip der Bewusstheit (principle of visual awareness), spezifische Fassung des allgemeinen didaktischen Prinzips der Bewusstheit, wonach die Aufgaben im Training so zu stellen und die Vorgehensweise so zu wählen sind, dass der Sportler sie versteht und bewusst umsetzt. Dieses Prinzip erfordert vom Trainer Fachkompetenz, eine verständliche Sprache, die Anwendung mediengestützter Informationen (→Mediendidaktik), sowie wissenschaftlicher Diagnosemethoden. Die Schwimmer sollten befähigt werden, die wesentlichen Zusammenhänge des Trainings zu erkennen und umzusetzen.→Mündigkeit,  →Unterricht, sporttheoretischer, →Bewegungsvorstellung

Studien mit jungen Schwimmern zeigten, dass eine einwöchige Intervention mit bewusstem Üben eine signifikante Verbesserung des Widerstandskoeffizienten (Cd) bewirkte. Für die Autoren sind die Strategien des „bewussten Übens“ für die Entwicklung von Expertenfähigkeiten unerlässlich (Ericsson, Krampe & Tesch-Romer 1993). Zu den Komponenten des bewussten Übens gehören: klare Anweisungen, ein angemessener Schwierigkeitsgrad der Aufgabe, eine ausreichende Anzahl von Wiederholungen der Fertigkeit, sofortiges Feedback, individuelle Betreuung, eine Vielzahl von Lernstrategien, Aufgaben, die darauf ausgerichtet sind, die Konzentration in den kognitiven und assoziativen (Gedanken verbindenden) Lernphasen aufrechtzuerhalten, und die Wiederholung von Spitzenleistungen (Havriluk 2006).

Beispiel: Das Prinzip der Bewusstheit wird verletzt, wenn das Trainingsprogramm kommentarlos an den Startblock geklebt wird, nach dem Motto „friss und schwimm“. Das führt zum hörigen, aber nicht mündigen Sportler. Die Durchsetzung dieses Prinzips erfordert vom Trainer eine ausgiebige mentale Vorbereitung des Trainings: Wie erkläre ich die Trainingsaufgabe so, dass mein Sportler sie nicht nur begreift, sondern auch verinnerlicht. Dabei steigen die Anforderungen mit den Ausbildungsetappen, da die Zusammenhänge immer komplizierter, die Sportler gebildeter werden und nicht mehr so einfach „aus der Hand fressen“.


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