Rivalität
Rivalität (rivalry), lat. rivalis „Nebenbuhler“; gesteigerte Form der Konkurrenz, Gegnerschaft, Erscheinungsform unter Tieren (Paarungsverhalten, Rangordnung) und in der menschlichen Gesellschaft. Geht man davon aus, dass das menschliche und das Schimpansen-Genom sich zu 98,8 Prozent gleichen, dann lassen sich bestimmte Parallelen erklären. Nur dass die Rivalität unter Menschen „dank“ ihrer Intelligenz besonders verwerfliche Formen annimmt (von den Heuschrecken im Finanzwesen über den amerikanischen Wahlkampf bis zum alltäglichen Mobbing).
Rivalität ist im Sport durch den Wettbewerbsgedanken und damit dem Umstand, dass es nur einen Sieger geben kann, eine erhebliche Triebkraft. Sie beginnt bereits im Nachwuchstraining, wo jeder der Bessere sein will, und ist als gesunde Rivalität zu fördern. Ist sie aber mit Hass, Rachegefühlen und Vergeltungsabsichten verbunden, dann sollte der Trainer dagegen einschreiten. Viele Sportler-Paarungen sind als Rivalen in die Sportgeschichte eingegangen (Hamilton vs. Rosberg) und solang ihre Konkurrenz fair verlief in allen Ehren. Wenn aber eine Eisläuferin ihre Konkurrentin mit einer Eisenstange außer Gefecht setzen lässt, um zu olympischen Gold zu gelangen, dann zeigt sich hier die hässliche Fratze der Rivalität (Beispiel Tonya Harding vs. Nancy Kerrigan 1994). →Ehrenkodex, →Fairness, →Wettkampf
Zunehmend macht sich auch die Wirtschaft die Identifizierung der Fans mit ihren Lieblingsteams zu Nutze, mit positiven Effekten für den teameigenen Sponsor und das Konsumverhalten der Fans.
Exkurs: Beim Fußball gerät die von sportlicher Fairnes geprägte Rivalität auf dem Rasen häufig auf „Nebenkriegsplätze“, wo sie zur Gewalt verfeindeter Fangruppen (Hooligans) mutiert. Eine „Sozialisierung dieser Extremisten“ ist zuallererst Angelegenheit des Fußball selbst und darf nicht Polizei/Justiz überlassen werden.
„Det Beste am Fußball is der Krawall! Wer broocht da noch eenen Ball?!“ Axel C. Englert, dt. Karikaturist