Sozialkompetenz

13. November 2024 S 0

Sozialkompetenz, soziale Kompetenz (sozial skills), Fähigkeit zu sozialen Kontakten und zur Kommunikation. Soziale Kompetenz wird traditionell in der Familie erlernt. In der Schule wird durch offenes Lernen und kommunikativen Unterricht dieser Prozess gefördert.

Sozialkompetenz ist eine wichtige Komponente der Handlungskompetenz des Trainers, da die Ausbildung der Sportler in der Regel in Trainingsgruppen erfolgt und sportliche Erfolge zumeist das Ergebnis von Teamarbeit sind. Ferner ist der Wettkampf ein Wesensmerkmal des Leistungssports und damit der Vergleich mit anderen, der ein bestimmtes soziales Verhalten voraussetzt. Eine Studie zeigt, dass Schüler von Sportschulen sowohl wettbewerbsfähiger als auch kooperativer sind als ihre Altersgenossen an Regelschulen (Haas et al. 2023). Im hochkomplexen Feld des Spitzensports mit seinen zahlreichen Umweltansprüchen geht es für einen Trainer also immer darum, im Training wie im Wettkampf so Einfluss auf die Athleten und deren Verhalten zu nehmen, dass diese möglichst als Sieger aus Wettkämpfen hervorgehen (Borggrefe et al. 2018). Deshalb ergeben sich für sozial kompetentes Trainerhandeln folgende Schwerpunkte:

  • Die erfolgreiche Führung des Sportlers im Hinblick auf das Ziel „sportlicher Erfolg“ (Trainer-Athlet-Interaktion),
  • die Beachtung der Kontextbedingungen, d. h. auf der Ebene der Organisation die Berücksichtigung typischer Verhaltenserwartungen in Wettkampfeinheiten des Spitzensports und auf der Ebene des Funktionssystems die Orientierung am Code Sieg/Niederlage sowie an den Regeln des sozialen Kontextes.
  • Mittel und Methoden, um die Trainer-Athlet-Interaktion erfolgreich zu gestalten, wie die Aktualisierung spezifischer Steuerungs-Medien, soziale Fähigkeiten und die Ausgestaltung der Trainerrolle innerhalb der Interaktion (Borggrefe et al. 2006, S.106).
  • Änderung des trainerischen Selbstverständnisses weg vom Fachmann hin zum Macher, mehr Charisma (Killing, W. 2006).

Exkurs: „Bedingungslos bedeutet für mich jederzeit und in allen Lebenslagen zur Verfügung zu stehen. Für mich galt immer: Wenn die Kerle in Not sind, muss man antreten – “over“! So ein Engagement geht oft weit über das übliche Trainer-Athlet-Verhältnis hinaus.“

(Holger Geschwindner, Trainer von Profi-Basketballer Dirk Nowitzki, Leistungssport 3/2013, S.50)

 „Gute Führungskräfte sind (auch) gut mit Menschen.“ nach Daniel Goleman (1946*) amerikanischer Psychologe

Mehr zum Thema: https://www.bisp.de/SharedDocs/Downloads/Publikationen/Rote_Reihe_kompletter_download/2006_05.pdf?__blob=publicationFile – Zugriff 13.11.24

 


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert