Neuritis (neuritis), Nervenentzündung, im Sport selten, möglich durch Schlag oder Druck (traumatische Neuritis), oft hervorgerufen durch sportartspezifische einseitige Bewegungen mit hoher Wiederholungszahl, sportartspezifische Muskelhypertrophien sowie Kompression der Nerven durch Sportgeräte und Schuhe. Die Behandlung ist zunächst konservativ und schließt Techniktraining, Änderung von Bewegungsabläufen, Einlagen, Schienenbehandlung, Modifikationen des Sportgerätes, Einnahme von schmerzlindernden Mitteln, auch lokale Injektionen ...
Muskelzerrung (Distension) (muscular strain), Verletzung der Sarkomere des Muskels durch plötzliche Überdehnung, häufig durch Ermüdung oder unzureichendes Aufwärmen, zeigt sich durch Schmerzen bei Muskelanspannung gegen Widerstand, Dehnungs- und Belastungsschmerz. Maßnahmen: je nach Umfang Trainingspause erforderlich, Kühlung, Flüssigkeitszufuhr (→Elektrolyte), keine Schmerzmittel, Nachbehandlung mit Dehnübungen (Maibaum et al. 2001) Exkurs: Eine Studie mit jungen Fußballern zeigte, dass ...
Muskelverhärtung (Muskelhartspann, Myogelose) (muscular induration), anhaltende Verspannung der Muskulatur (reflektorischer Dauertetanus) durch Überbelastung, Fehlhaltung oder seltener durch Nerveneinklemmung und Arthrose. Maßnahmen: Massage, durch Wärme lokale Durchblutung anregen, bei schwerer Muskelverhärtung entzündungshemmende Mittel anwenden, aber vor allem sollten die zur Verhärtung führenden Ursachen beseitigt/vermieden werden. Nach exzentrischem Krafttraining kommt es zu einer Muskelschädigung, die von einer ...
Muskelriss/-ruptur (myorrhexis), lat. ruptura, „Zerreißung, Durchbruch‘; innere Verletzung eines Muskels durch Riss von einzelnen Muskelfasern oder des gesamten Muskels (zumeist am Übergang zur Sehne) durch direkte Gewalteinwirkung oder Überdehnung bei schnellkräftigen Bewegungen. Eine Ursache ist die ungenügende Durchblutung der Arbeitsmuskulatur durch unzureichende Erwärmung, Gewalteinwirkung durch Gegner bei Spielen, Ermüdung und Technikfehler. →Sehnenriss Erste Hilfe: nicht ...
Muskelkrampf (muscular spasm; in der Arbeits- und Sportmedizin „exercise-associated muscle cramps“ – EAMC), Funktionsstörung des Muskels als unwillkürliche, schmerzhafte Kontraktion. Im Sport zumeist in folge von Überlastung verbunden mit Unregelmäßigkeiten des Substratstoffwechsels („Stoffwechseltheorie“), der Flüssigkeitsbalance („Dehydratationstheorie“), des Serumelektrolytspiegels („Elektrolyttheorie“) oder durch extreme heiße oder kalte Umweltbedingungen („Umwelttheorie“) (Schwellnus et al. 1997). Die Ursachen werden kontrovers ...
Muskelkater (stiff muscles), muskulärer Schmerzzustand nach zumeist ungewohnten Belastungen (bei exzentrischer Muskelarbeit) an Land oder neuromuskulärer Fehlsteuerung (→Dehydration, →Elektrolytstörungen, Durchblutungsstörungen usw.), dessen Gipfel etwa 24-48 Stunden nach der Belastung erreicht wird und als starker Muskelkater nach fünf bis sieben Tagen abklingt. In der Literatur auch als delayed onset muscle soreness (DOMS) (verzögert auftretender Muskelkater) beschrieben. ...
Muskelfaserriss (muscle fiber rupture), Riss oder Konturunterbrechung einzelner oder mehrerer Muskelfasern durch unphysiologische Kontraktion des gedehnten Muskels wobei die Elastizitätsgrenze überschritten wird, seltener durch Gewalteinwirkung. Oft als Folge von Übertraining, Infektionen, Ernährung oder gestörter Innervation. Typisches Symptom: messerstichartigen Schmerz in der Muskulatur. Maßnahmen: sofort kühlen, Kompressionsverband anlegen, hochlagern, physiotherapeutische Behandlung; Heilverlauf 2-6 Wochen (Maibaum et ...
Belastbarkeit (load tolerance), Fähigkeit des Organismus, Belastungen ohne gesundheitliche Störungen zu ertragen, oder in Bezug auf den Sport die Trainings– und Wettkampfbelastungen positiv zu verarbeiten. Belastbarkeit ist eine komplexe Zustandsgröße des Organismus, die durch genetische Veranlagung, Umwelteinflüsse und innere Bedingungen gekennzeichnet ist. Kategorien sind die allgemein – organismische Belastbarkeit, die mechanische Belastbarkeit, die psycho-soziale Belastbarkeit ...
Mikrotrauma (microtrauma), geringfügige Verletzung, die aber bei chronischen Reizzuständen zu Dauerschäden führen kann. Mikrotraumen sind im Sport zumeist die Folge von Fehl– oder Überbelastungen. So verursachen Beschädigung der Z-Streifen der Muskelfasern als Mikrotrauma Faserschwellungen, Wassereinlagerungen und Gefäßverengung, die die Durchblutung des Muskels verschlechtern und eine reflektorische Muskelverspannung (→ „Muskelkater“) hervorrufen. →Sportverletzungen, →Verrenkung Exkurs: Es gibt ...
Meniskusverletzung (meniscus injury), Verletzung der Menisken im Kniegelenk durch Drehbewegungen oder durch degenerative Vorschäden. Da der mediale Meniskus mit dem medialen Seitenband verwachsen ist, ist er 5-8x häufiger verletzt als der laterale Meniskus. Wenn die Streckung/Beugung nicht behindert ist, ist eine konservative Behandlung möglich, ansonsten eine arthroskopische Operation erforderlich (Arthroskopie = Betrachtung der Gelenkhöhle mittels ...