Alkalose
Alkalose (alkalosis), durch Alkalivermehrung hervorgerufene Gleichgewichtsstörung im Säure-Basen-Haushalt (pH>7,45), die zu Muskelkrämpfen führen kann. Ursachen können gesteigerte Atmung (respiratorische Alkalose) oder Verlust von H+-Ionen durch Erbrechen (metabolische Alkalose/Basenüberschuss) sein. Gegensatz: →Azidose, s. weiter: →Alkalireserve, →Puffersysteme, →Tetanus
Aus der Forschung: Eine Studie bei Radzeitfahrern ergab, dass die Präexerzidose-Azidose (Einnahme von 0,15 g / kg Körpergewicht Ammoniumchlorid/NH4Cl vor dem Rennen), aber nicht die Alkalose (Natriumbicarbinat), den anaeroben Stoffwechsel und die Wettkampfleistung beeinflusste (Correira-Oliveira et al. 2017). Das bestätigten Tan et al. (2010) bei hochtrainierten Wasserballern. Nach hochintensiver Intervallarbeit führte die Alkalose zu einer verminderten Abnahme der Fläche der M-Welle im EMG und hatte keinen Einfluss auf die Leistung (Hilbert 2011). Zu gegensätzlichen Erkenntnissen gelangten Bishop & Claudius (2005), indem die Einnahme von Bicarbonat die intermittierende Sprint-Leistung verbessern konnte. Wenn Natriumbicarbonat mit Koffein kombiniert wird, können Nebenwirkungen im Magen-Darmbereich (gastrointestinale Symptome) eine Leistungssteigerung verhindern (Carr et al. 2012). Schon 1976 lehnten Kindermann et al. die Verabreichung von Puffersubstanzen vor Wettkämpfenn ab, da keine Leistungssteigerung zu verzeichnen ist. Der Trainer steht mal wieder zwischen Baum und Borke.