Frühentwicklung

20. April 2017 F 0

Frühentwicklung (prematurity), biologischer Entwicklungsvorsprung gegenüber den Entwicklungsnormen der entsprechenden Altersklasse, auch als individuelle Akzeleration bezeichnet (im Gegensatz zur säkularen Akzeleration).

Die Beziehung zwischen Frühentwicklung und Sport muss von zwei Seiten gesehen werden, einmal beeinflusst Frühentwicklung das physische Leistungsvermögen und kann deshalb bei der Talentauswahl zu Fehleinschätzungen führen, zum anderen wirkt sich regelmäßiges Sporttreiben günstig auf den Entwicklungsverlauf früh entwickelter Jugendlicher aus. Zur realistischen Einschätzung des Leistungsstandes bei Kindern und Jugendlichen, besonders unter dem Aspekt der Talentprognose und der individuellen Trainingssteuerung, ist unbedingt das biologische Alter zu berücksichtigen. Die Bestimmung des Körperbauentwicklungsalters (KEA) bei den 12/13-Jährigen Schwimmerinnen und Schwimmern beim Mehrkampf des DSV und bei JEM – Kadern zeigte ein deutliches Übergewicht der biologisch Älteren, die aufgrund ihrer physischen Vorteile im Kindes- und Jugendalter das Leistungsniveau in den Altersklassen bestimmen, aber keine Gewähr für Spitzenleistungen im Hochleistungsalter bieten (Rudolph, 1996/2004).

 

Die individuelle Akzeleration beschränkt sich aber nicht nur auf die Physis, sondern ist generell ein psycho-somatischer Reifevorsprung.

Abb.: Verteilung der Gruppen nach biologischem Alter (KEA) in % beim Jugendmehrkampf des DSV (259 Jungen/257 Mädchen)
Verteilung der Gruppen nach biologischem Alter (KEA) in % beim Jugendmehrkampf des DSV (259 Jungen/257 Mädchen)

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