Instruktion

31. Mai 2017 I 0

Instruktion (instruction), lat. instruere „vorbereiten, unterweisen, unterrichten, anweisen“, Partizip instructus; Handlungsanweisung mit den Merkmalen: aktivierte Sinnesmodalität, Inhalte, formale Gestaltung und Ziel, auch synonym mit „Unterrichten“ gebraucht. So wird z.B. das direkte Unterrichten in der Pädagogik als „direkte Instruktion“ bezeichnet, ein anspruchsvolles Unterrichtskonzept, das sich von „Frontalunterricht“ und „lehrerzentriertem Gespräch“ unterscheidet. Indem das Erlernen und Vervollkommnen von Bewegungshandlungen von verbalen Instruktionen begleitet und unterstützt wird („Verbalisierung kinästhetischer Repräsentationen“), ist von grundlegender Bedeutung, dass die Kommunikationspartner gleiche Begriffe mit der gleichen Bedeutung versehen (Ruhl, 2005). Lehrmethoden

Instruktionen sind eine der wichtigsten Formen im motorischen Lernprozess (Wiemeyer, 2003). Die Diskussion, ob Bewegungslernen mehr der Instruktion oder der Intuition (Selbstregulation) bedarf ist müßig, da gezielte, regulierbare Bewegungen erst durch die Verknüpfung von sensorischen und motorischen Nervenbahnen möglich ist, zugleich in der „Zentrale“ eine Vorstellung vom Ziel vorhanden sein muss. Dieses Ziel einschließlich der Rückkopplung auf dem Wag dazu bedarf der Unterweisung. Der Trainer ist also gut beraten, einmal die Bewegungskompetenz seiner Sportler zu stärken und gleichzeitig die Entwicklung mit Korrekturhinweisen zu begleiten. (Spitzenpfeil, s.u.)

Beispiele für Instruktionen im Anfängerschwimmen (aus Reischle & Kandolf, 2015, S207 ff):

  • Zur Streckung in der Gleitphase „Rakete oder Torpedo“, für Rückholphase Rücken „mit dem Oberarm das Ohr berühren“ (für verbale Instruktion)
  • Schmetterling mit ein und zwei Beinschlägen demonstrieren“ als vergleichende Demonstration (optische Instruktion)
  • „Führen der Füße beim Brustbeinschlag durch den Trainer“ (taktile Instruktion) usw.

Exkurs: Eine Studie (Ried et al. 2018) prüft Tendenzen für mögliche Zusammenhänge zwischen Vorerfahrungen im freien Spiel im Wasser, mit Schwimmunterricht und rhythmusbetonten Fertigkeiten und dem Erlernen des Brustbeinschlages aufzuzeigen. Die Gruppe mit dem effektiveren Beinschlag konnte auf vielgestaltige Erfahrungen in der Interaktion zwischen Körper und Wasser zurückgreifen. Dies legt ein Überdenken der traditionell auf die räumlichen Merkmale fokussierten Lehrmethoden nahe, zugunsten einer größeren Betonung der rhythmischen Merkmale des Brustbeinschlages.

„Zwei Dinge beschäftigen den Menschen vor allem: Informationen über das Unglück anderer und Instruktionen für das eigene Glück.“ Ernst Reinhardt (*1932), Schweizer Publizist und Aphoristiker

Mehr zum Thema: https://www.blsv.de/fileadmin/user_upload/pdf/bildung/Beitrag_Prof._Spitzenpfeil_-_Bewegungslernen.pdf– Zugriff 9.09.2019


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