Kanaltraining

06. Juni 2017 K 0

„Kanaltraining“ (flumen training), umgangssprachlich für Training in der Gegenstromanlage.

Das Kanaltraining kann in allen Belastungszonen des Schwimmtrainings durchgeführt werden, wobei sich wegen der Regulierung der Schwimmgeschwindigkeit besonders das Training in den „kleinen intensiven Bereichen“ (→SA, →WA,S) empfiehlt (Rudolph, 1997). Der Vorteil liegt in der sofortigen Registrierung wesentlicher Parameter der Schwimmstruktur (Frequenz, Schwimmgeschwindigkeit und Zyklusweg) mit physiologischen und vertiefenden biomechanischen Parametern (3-D-Analyse). Trainingsmethodisch können Grenzbereiche angestrebt werden (→Geschwindigkeitsbarriere, →Prognoseschwimmen), biomechanisch kann der „individuelle Ökonomiegrad(Ungerechts, 1992) bestimmt werden. Beim Kanaltraining sind einige vom „Beckenschwimmen“ abweichende Bedingungen zu beachten, so der Wegfall der Wenden und die gleichmäßige Schwimmgeschwindigkeit, die sich zwar physiologisch als die ökonomischere erweist (Reer et al. 2005), aber mit den Rennverläufen bei Wettkämpfen selten übereinstimmt. Das gelingt erst im Training der Schnelligkeitsausdauer, wenn die Teilstrecken der jeweiligen Geschwindigkeit angepasst geschwommen werden.

Das Kanaltraining hat sich auch bei bestimmten Verletzungen bewährt, wenn z.B. durch eine Fußverletzung Abstöße nicht möglich sind. Es wird auch zunehmend in der Rehabilitation eingesetzt. Training im Kanal sollte immer in Einheit mit „Beckentraining“ geplant werden, um kleinere Abweichungen in der Bewegungsstruktur und den Wegfall der Wenden zu kompensieren.

Kanaltraining ist zu unterscheiden von Kanalschwimmen, als Durchquerung des Ärmelkanals oder ähnlicher Gewässer.

 

Mehr zum Thema: Rudolph (2014): Training im Strömungskanal. In: Rudolph et al. Wege zum Topschwimmer, Bd. 3, S.240-251

Video: https://www.youtube.com/watch?v=yJ28XuEwaTc – Zugriff 4.11.2019


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