Myosin

von Klaus Rudolph 01. Dezember 2020 M 0

Myosin (myosin), griech. myos, Genitiv zu mys „Muskel“; Eiweißkörper des Myosinfilaments (→Filament), dessen Enden (Myosinköpfchen) nach Anbindung eines ATP-Moleküls an die Aktinfilamente andocken und so die Muskelkontraktion („Motor der Muskelfasern“) ermöglichen. Die Isoformen (Proteine mit gleicher Funktion, jedoch unterschiedlichem Aufbau) der Myosinschwerketten (MHC) bestimmen wesentlich die kontraktilen Eigenschaften der Muskelfaser und charakterisieren den Muskel. Das Myosinmolekül setzt sich aus sechs Untereinheiten zusammen, 2 sehr großen schweren Ketten und 4 kleineren leichten Ketten. Die schwere Myosinkette (MHC) macht 25 -30% aller Muskelproteine aus und ist somit eine wesentliche Größe für das Wachstum der Skelettmuskulatur (Wilborn & Willoughby, 2004). →Myofibrillen, →Gleitfilamenttheorie

Exkurs: Die Isoformen des Myosins in der Skelettmuskulatur werden seit langem nicht nur zur Definition der kontraktilen Eigenschaften, sondern auch zur Bestimmung der metabolischen Kapazitäten betrachtet. So gewährt die Verfolgung der Myosin-Isoformen während einer Wettkampfsaison in einer Fussballmannschaft neue Einblicke in den Zustand der schnellen und langsamen Fasern und setzt sie in Beziehung zur möglichen Bedeutung von Sarkomerschäden, die in verschiedenen Trainings- und Wettkampfphasen auftreten können (Cuso et al. 2016). Die Erfolge eines Elitesprinters in der Leichtathletik wurden im Vergleich zu bisherigen Ergebnissen mit der hohen Zahl an reinen Myosinschwerketten (MHC) und deren größeren Leistungsabgabe begründet (Trappe et al. 2015). So können ausgeprägte Myofaser-Kontraktionsprofile bei hochtrainierten Läufern teilweise durch Unterschiede im Gehalt der primären kontraktilen Proteine erklärt werden (Reidy et al. 2014). Zur Diagnose muskulärer Läsionen bei Sportlern wird der Anstieg von Myosin als Muskelmarker herangezogen (Guerrero et al. 2008).

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